10.12.2008 - Baumaßnahmen, Vermischtes:
Trinkwasser-Mix aus der Talsperre wieder ab Mitte 2009

Bis zum Anfang der erneuerten Asphaltdichtung (rechts oben) ist die Dammstraße wieder begehbar
Seit dem Abschluß der Sanierungsarbeiten und dem am 08. November begonnenen Wiederanstauen ist der Wasserspiegel der Wahnbachtalsperre bereits wieder um knapp vier Meter gestiegen. Bei einem niederschlagreichen Winter ist der Normalstand im April / Mai, bei geringeren Niederschlägen erst im Sommer 2009 wieder erreicht. Dies ist auch notwendig, da der 'WTV' jährlich nur 33 Millionen Kubikmeter des in die Sieg abfließenden Grundwassers aus den beiden derzeit allein genutzten Wasserwerken im Hennefer Siegbogen und bei Sankt Augustin-Meindorf entnehmen darf. Der Jahresbedarf für die Abnehmer im Rhein-Sieg-Kreis, der Stadt Bonn und dem Kreis Ahrweiler beträgt aber rund 42 bis 45 Millionen Kubikmeter jährlich. 115 Liter Wasser verbraucht jeder Einwohner der Region im Schnitt täglich, zusammen rund 125.000 Kubikmeter.
Um gut 24 Meter muß die Wasserlinie wieder ansteigen, dies entspricht rund 34 Millionen Kubikmetern. Im südlichen Teil des Stausees waren nur 7,5 Millionen Kubikmeter verblieben, was an der tiefsten Stelle vor dem Staudamm immerhin noch für eine Wassertiefe von 25 Metern reichte. Vor dem Wiederanstau wurde an den zugänglichen Stellen 80 Prozent des entstandenen Pflanzenbewuchses - darunter vielfach Dreiteiliger Zweizahn und Wasser-Knöterich - entfernt, um die spätere Wasserqualität nicht zu gefährden.
Eine geschätzte Anzahl von 100.000 Besuchern nutzte während der Bauzeit einen Blick in das teils trockengelegte Tal, viele unternahmen auch Wanderungen auf historischen Spuren, was seitens des 'WTV' trotz eines Verbotes geduldet wurde. Die eigens eingerichtete Besucherplattform nahe des Staudamms wurde zwischenzeitlich geschlossen, dafür sind die beiden Brückenköpfe der Dammstraße seit vergangenen Freitag wieder geöffnet. Der Damm selbst ist noch nicht begehbar, da der Belag erneuert und ein neues Geländer montiert werden muß. Im Informations-Pavillon am Zugang zur Dammstraße wurden neue Schautafeln angebracht, die über die Historie des Tals Auskunft geben. Die Info-Tafeln, die zuletzt an vielen Stellen rund um die Talsperre über die Arbeiten informierten, sollen demnächst für einen guten Zweck im Internet versteigert werden.
Positiv verlief die Kostensituation der Sanierung. Unvorhergesehene Mehrkosten können durch eine fällige Konventionalstrafe für die mehrwöchige Überziehung der Bauzeit durch das Bauunternehmen aufgefangen werden, so 'WTV'-Geschäftsführer Norbert Eckschlag auf Nachfrage. Insgesamt konnten die geschätzten Kosten von 4,5 Millionen Euro sogar um rund eine Million unterschritten werden. Der Abgabepreis des Wassers an die kommunalen Versorger sinkt dadurch 2009 um 3 Cent pro Kubikmeter. (cs)