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Gegen 12.30 Uhr wurden umfangreiche Rettungskräfte alarmiert, nachdem die Meldung eines Flugzeugabsturzes bei Algert eingegangen war. Nach dem Unfall hatte eine 'Smartwatch' ein Notruf-Signal ausgesendet. Durch dessen exakte Lokalisierung gelang es den Einheiten von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei recht schnell, die Maschine zu finden. Sie lag - von außerhalb nicht mehr erkennbar - in einem knapp drei Meter hochgewachsenen Maisfeld.
Die Wehrleute schnitten einen Zugang von einem Wirtschaftsweg zum Einsatzort frei, um die Fundstelle leichter erreichbar zu machen. Dort fanden sie eine rund 30 Meter lange Schneise in den Maispflanzen vor. Offenbar war das Flugzeug nicht klassisch abgestürzt, sondern bei einer versuchten Notlandung verunglückt. Beim Kontakt mit dem Boden war das Bugfahrwerk abgerissen, die Flugzeugnase hatte sich ins Erdreich gebohrt. Die einmotorige Maschine vom Typ 'Cessna 182P Skylane' hatte sich daraufhin überschlagen und war kopfüber liegengeblieben.
Die beiden Insassen, ein 69-jähriger Mann aus Gladbeck, der die Maschine gesteuert hatte, und seine 70-jährige Ehefrau, hatten sich schon selbst aus dem Wrack befreien können. Sie saßen bei Eintreffen der Rettungskräfte auf einer Tragfläche des Schulterdeckers. Nach ersten Erkenntnissen wurden beide mittelschwer bis schwer verletzt. Die durch die Maispflanzen etwas abgedämpfte "Landung" dürfte noch schwerere Folgen vermieden haben. Die Verletzten wurden nach ihrer Erstversorgung zum Klinikum in Köln-Merheim beziehungsweise zur Uniklinik in Bonn gebracht.
Flugradar-Aufzeichnungen zufolge war die Maschine am Vormittag um 10.42 Uhr bei Lahr im Schwarzwald gestartet und dann östlich des Rheins nach Norden geflogen. Ziel war der Verkehrslandeplatz Marl-Loemühle. Über Ruppichteroth schwenkte das Flugzeug auf einen Kurs nach Westen um, wo es nach 332 Flugkilometern bei Algert niederging. Ein Anwohner berichtete, daß sich die Maschine außergewöhnlich niedrig mit dem Motor im Leerlauf aus Richtung Birk genähert habe und nach der Überquerung von Inger aus dem Blickfeld verschwunden sei.
Insgesamt rund 110 Einsatzkräfte der Feuerwehr Lohmar und vom Rettungsdienst waren im Einsatz, zusätzlich mehr als ein Dutzend Beamtinnen und Beamte der Polizei. Auf einer benachbarten Wiese waren drei Rettungshubschrauber gelandet, darunter einer vom Katastrophenschutz, einer vom 'ADAC' und ein 'SAR'-Hubschrauber ("Search and Rescue") der Bundeswehr.
Der Polizei gegenüber gab der Pilot an, daß es technische Probleme mit der 52 Jahre alten Cessna gegeben habe, weswegen er die Kursänderung in Richtung Hangelar oder Köln / Bonn vornahm und letztlich die Notlandung im Maisfeld einleitete. Für die weiteren Ermittlungen zur Unglücksursache wurde die 'Bundesstelle für Flugunfall-Untersuchung' (BFU) hinzugezogen. Zuvor waren bereits Vertreter der Luftaufsicht der Bezirksregierung Düsseldorf am Unglücksort eingetroffen. (cs)

- Archivaufnahme der Maschine aus dem Jahr 2013 auf dem 'Siegerland-Flughafen' - (Foto : ms)

- Links der vom Wirtschaftsweg aus geschaffene Zugang zur Unglücksstelle

- Diese Schneise pflügte die Maschine beim Sinkflug ins Maisfeld, bevor es zum Überschlag kam

- (Foto oben : Freiwillige Feuerwehr Lohmar)

- Blick vom Einsatzort zurück über Inger auf Birk








