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Befüllen des Wetterballons mit Heliumgas bei der Startvorbereitung

Ballon gestartet, Wetterexperiment im dritten Anlauf geglückt

"Aller guten Dinge sind drei" - diese Weisheit gilt nun auch für ein Wetterexperiment am Gymnasium Lohmar. Nachdem der geplante Start eines Wetterballons mit Messgeräten im März an einem ärgerlichen Detail und im April an einer defekten Ballonhülle scheiterte, lief beim dritten Start und dem gesamten Flug am vergangenen Donnerstag (10.07.) alles nach Plan.

Letzte Vorbereitungen an der Sonde mit ihren zahlreichen Messinstrumenten

Die Mitglieder des Projektkurses Informatik der Jahrgangsstufe Q2 (ehemals 13) - dazu gehörten Jasmin Hübert, Moritz Maibaum, Paul Rauen, Celine Tissen, Jan Unruh und Johanna Vey - hatten wieder alles akkurat vorbereitet, nachdem eine neue Ballonhülle und das teure Heliumgas überwiegend durch Spenden finanziert werden konnten. Die Schüler/innen waren dafür nach dem Ende ihrer inzwischen abgeschlossenen Schullaufbahn extra zum Gymnasium zurückgekehrt.

Nach dem Befüllen wird der Ballon vor dem Aufsteigen gesichert

Die notwendigen Tätigkeiten vor dem Start wirkten nun schon wie Routine. Wiederum auf dem Sportplatz der Schule wurden die Ballonhülle mit dem Helium befüllt, die in der Sonde verbauten Messgeräte in Betriebszustand versetzt und die Verbindung zwischen beiden Komponenten mit einer - bei einem denkbaren Kontakt mit Luftfahrzeugen reißenden - Spezialschnur hergestellt. Auch ein Exemplar des Schulmaskottchens "Glohm" durfte wieder mit auf die Reise in luftige Höhen gehen. Letzter Akt war die telefonische Freigabe der Flugaufsicht, bei der das Wetterexperiment angemeldet worden war.

Letzte Kontrolle der Befestigung der Nutzlast

Nachdem der Ballon - noch kontrolliert - eine Höhe von rund 20 Metern erreicht hatte und die Nutzlast frei darunter schwebte, wurde die letzte Halteleine losgelassen. Innerhalb weniger Minuten hatte der fast senkrecht aufsteigende Ballon eine solche Höhe erreicht, daß er vom Boden nicht mehr ausgemacht werden konnte. Was zu diesem Zeitpunkt noch nicht feststand :  Er erreichte, so die erfolgte Messung, eine Höhe von 38.298 Meter in der Stratosphäre, bevor die Ballonhülle durch das starke Aufblähen unter geringem Luftdruck platzte.

Der Auftrieb des Ballons hat die Nutzlast schon angehoben

Am Gymnasium hatte man zuvor den wahrscheinlichen Landeort der an einem Fallschirm hinabgleitenden Sonde anhand aktueller Wetter- und Winddaten vorausberechnet. Anders als der Raum Erfurt (Thüringen) beim ersten und Kamp-Lintfort am Niederrhein (NRW) beim zweiten Versuch war dieses Mal Daun in der Eifel als mutmaßliche Landezone ausgemacht worden - eine noch praktikable Entfernung, um die Geräte selbst einzusammeln.

Der aufsteigende Ballon mit dem Landefallschirm der Nutzlast (rot), der Sonde mit den Messinstrumenten (rot-weiß) und dem Schulmaskottchen (hellblau)

So machte sich ein Verfolgerteam auf die Reise und wartete ab 14 Uhr in der Vulkaneifel auf das nach dem Höhenflug wieder einsetzende GPS-Signal des integrierten Senders. Die Berechnungen waren sehr gut, die Sonde glitt am Fallschirm nur neun Kilometer entfernt bei Walsdorf-Zilsdorf zu Boden. Die Differenz sei durch ein unkalkulierbares Detail zu erklären :  Man hatte einen Aufstieg des Ballons bis in 36 Kilometer Höhe statt der tatsächlich erreichten 38,3 Kilometer erwartet.

Beim schnellen Aufstieg in den Himmel über Lohmar

Die Sonde war nach fast genau drei Stunden Flugzeit wohlbehalten auf einem Feld - nur fünf Meter von einem Wirtschaftsweg entfernt - niedergegangen, so daß einer detaillierten Datenauswertung des erfolgreichen Flugs nichts im Wege steht. Diese Aufgabe sollen nach den Sommerferien nachfolgende Jahrgänge des Gymnasiums übernehmen. Für den Projektkurs Informatik, der das Experiment ein Jahr lang vorbereitet hatte, war es ein erfolgreicher Abschluss der Schulzeit. (cs)

Ballon und Nutzlast von unten - hier schon in rund 200 Metern Höhe

17. Juli 2025

Blick aus der Sonde über das Schulzentrum und Lohmar - (Foto : Gymnasium Lohmar)
Blick aus der Sonde auf - von links nach rechts - den Flughafen sowie Altenrath (vorn), Rösrath, Forsbach und Hoffnungsthal, im Hintergrund Köln - (Foto : Gymnasium Lohmar)
Blick aus der Sonde aus 38 Kilometern Höhe in die Stratosphäre - (Foto : Gymnasium Lohmar)
Nach dem Platzen des Ballons geriet das Schulmaskottchen ins Blickfeld der Kamera - (Foto : Gymnasium Lohmar)
Blick aus der Sonde kurz vor der Landung in der Vulkaneifel bei Walsdorf-Zilsdorf - (Foto : Gymnasium Lohmar)
Der Fundort mit Sonde und Schulmaskottchen (links), dem Landefallschirm (rot) und der geplatzten Ballonhülle - (Foto : Gymnasium Lohmar)
Der vorausberechnete (schwarz) und der tatsächliche Flugverlauf (rot) : der erste Abschnitt zeigt den Aufstieg in den unteren Luftschichten nach Süden, dann den Wechsel mit Höhenwinden nach Westen, das Platzen des Ballons (roter Stern) und den erneuten Richtungswechsel nach Süden beim Absinken - (Grafik : Gymnasium Lohmar)
Datenauswertung von in der Sonde verbauten Messgeräten - (Zusammenstellung : Gymnasium Lohmar)

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20.03.2025 :  Öffnet einen internen Link im aktuellen FensterWetterballon am Gymnasium gestartet, Experiment aber gescheitert

03.04.2025 :  Öffnet einen internen Link im aktuellen FensterWetterballon riss vor zweitem Startversuch am Gymnasium

 

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