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Eine große Bühne hatte der Projektkurs Informatik der Jahrgangsstufe Q2 des Lohmarer Gymnasiums am heutigen Morgen : den von einem Großteil der Schulgemeinschaft umringten Sportplatz im 'Donrather Dreieck'. Seit den Sommerferien 2024 hatten sechs Schüler/innen und ihr Lehrer den Start eines eigenen Wetterballons vorbereitet.
Es wurden unter anderem Sensoren für die Temperatur-, Luftdruck- und Luftfeuchtigkeits-Messung programmiert, Platinen gelötet, eine Sonde aus einer Styropor-Box gebaut und alles vielfach getestet, um die Technik zu optimieren. Der Förderverein des Gymnasiums half bei der Finanzierung des Vorhabens. Schließlich musste unter anderem die Ballonhülle, die zum Aufstieg mit Helium gefüllt wird, beschafft werden.
- Nach dem Befüllen der Ballonhülle mit Helium
Damit nicht genug, es galt auch bürokratische Notwendigkeiten zu bewältigen, zum Beispiel eine Aufstiegs-Genehmigung beim 'DLR' (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) zu beantragen und die Flugraum-Kontrolle des Flughafens einzubeziehen. Immerhin steigen Wetterballons bis in die Stratosphäre auf. Auch der Lohmarer Ballon sollte eine Höhe von mehr als 30 Kilometer erreichen, wenn alles gutgeht.
- Letzte Vorbereitungen an der Technik in der Sonde
Heute morgen wurde die Ballonhülle schließlich mit dem Gas befüllt. Die mit den Messgeräten bestückte Sonde wurde vorbereitet, eine Kamera für luftige Ansichten und eine genähte Version des Schul-Maskottchens, der "Glohm", hinzugefügt. Ein kleiner Fallschirm war auch dabei. Er sollte dafür sorgen, daß dies alles nach dem Höhenflug auch wieder intakt auf der Erdoberfläche ankommt - auch wenn man im Vorfeld nicht weiß, wo das wohl sein wird.
- Ein Schild sollte dem Finder der Sonde den Kontakt ermöglichen
Nachdem alles bereit war, wurde das Okay der Flugaufsicht eingeholt, im Chor ein Countdown heruntergezählt und der Start eingeleitet. Der Ballon stieg auch wie geplant in den strahlend blauen Himmel auf, begleitet von rund 100 zeitgleich gestarteten - wenn auch ökologisch bedenklichen - Luftballons. Allerdings hatte sich der große Ballon wohl vorgenommen, sich beim schnellen Steigflug nicht von "lästigen Anhängseln" abbremsen zu lassen - die Sonde mit Messgeräten, Kamera und Maskottchen war nämlich am Boden zurückgeblieben !
- Finale Vorbereitung des Starts
Wie konnte das passieren ? Der Ballon war mit einer gut zehn Meter langen roten Spezialschnur mit der Sonde verbunden. Damit diese beim Start nicht ruckartig angezogen wird, hatten die Schüler/innen eine Schlaufe in die Verbindungsschnur eingearbeitet. Durch diese wurde eine zweite Schnur geführt, die den Ballon zunächst kontrolliert steigen lassen sollte, bis die Verbindungsschnur gestrafft ist. Doch die entstehende Reibung, die die Halteschnur beim allmählichen Durchlaufen der Schlinge verursachte, ließ die Spezialschnur durchscheuern und der Ballon kannte kein Halten mehr.
- Die losgerissene Ballonhülle steigt ohne die Sonde auf
Das sorgfältig vorbereitete Projekt war damit vorerst gescheitert. Da alle Elemente außer der - leider kostspieligen - Ballonhülle noch vorhanden sind, soll das Experiment wiederholt werden. Dann wird vermutlich eine andere Variante gewählt als die verhängnisvolle Schlaufe in der Spezialleine, deren hohe Empfindlichkeit wohl nicht erwartet worden war. (cs)
- Aufstieg der Ballonhülle und der zuvor gestarteten Luftballons
- Die zurückgebliebene Sonde mit dem angehängten Schulmaskottchen