Standortnavigation
Sie sind hier: lohmar.info > Berichte > Berichte 2024 > vorsorgliche Warnung an Eltern
Eine Information der Lohmarer Stadtverwaltung : Ein rechtskräftig verurteilter Sexualstraftäter ist in die Nähe einer Einrichtung in Lohmar gezogen, die Kinder und Jugendliche betreut. Eine erhöhte Wachsamkeit ist gewährleistet und die Polizei steht in engem Austausch mit der Einrichtung. Der Mann wird polizeilich überwacht und das Umfeld der Einrichtung wird regelmäßig kontrolliert.
Auch die Stadtverwaltung Lohmar hat schnell reagiert : Schulen und Vereine wurden in einem Brief an die Eltern informiert und erhielten Handlungsempfehlungen. Die Sicherheit der Kinder hat für die Stadt oberste Priorität. Daher arbeitet die Stadtverwaltung eng mit der Polizei und der betroffenen Einrichtung zusammen, um die Situation bestmöglich zu entschärfen.
Elterninfo : Sicherheitsmaßnahmen im schulischen Umfeld
Wir wenden uns an Sie, um Sie über eine aktuelle Situation zu informieren, die potenziell das Umfeld der von uns getragenen Schulen betrifft. Die Sicherheit Ihrer Kinder hat für uns oberste Priorität, und wir möchten Sie über die getroffenen Maßnahmen und Handlungsempfehlungen aufklären.
Wir wurden darüber informiert, dass ein rechtskräftig verurteilter Sexualstraftäter kürzlich in die Nähe einer Einrichtung gezogen ist, die Kinder und Jugendliche betreut. Es gibt die begründete Sorge, dass er versuchen könnte, Kontakt zu Minderjährigen aufzunehmen. Am vergangenen Wochenende gab es einen ersten Vorfall, bei dem der Mann versucht hat, ein Mädchen aus der Einrichtung anzusprechen. Dank des schnellen Handelns der Mitarbeitenden wurde die Polizei sofort eingeschaltet und der Fall wird derzeit durch die Staatsanwaltschaft geprüft.
Welche Maßnahmen wurden getroffen ?
- Erhöhte Wachsamkeit : Mitarbeitende der betroffenen Einrichtung sind sensibilisiert und stehen in engem Austausch mit der Polizei. Der Mann wird polizeilich überwacht, und das Umfeld der Einrichtung wird regelmäßig kontrolliert.
- Verhaltensregeln für Kinder und Jugendliche : Jugendliche wurden angeleitet, sich nicht auf Kontaktversuche fremder Personen einzulassen, möglichst nicht alleine unterwegs zu sein und stets ein aufgeladenes Handy mitzuführen.
- Begleitung jüngerer Kinder : Kinder werden auf dem Schulweg begleitet und Aktivitäten finden unter Aufsicht von Erwachsenen statt.
- Sicherer Schulweg mit öffentlichen Bussen : Die Fahrt mit Bussen, die üblicherweise von Schülerinnen und Schülern genutzt werden, wird als sicher eingeschätzt. Wir empfehlen daher, dass Kinder nach Möglichkeit auf diese Weise zur Schule fahren.
Wie können Sie als Eltern unterstützen ?
Wir bitten Sie, mit Ihren Kindern über die Situation zu sprechen und folgende Punkte zu beachten :
- Sensibilisieren Sie Ihr Kind dafür, keine Gespräche mit Fremden zu führen.
- Achten Sie darauf, dass Ihr Kind stets erreichbar ist und in Gruppen unterwegs ist.
- Ermutigen Sie Ihr Kind, öffentliche Busse zu nutzen, die für den Schulverkehr vorgesehen sind.
- Informieren Sie uns oder die Polizei sofort, wenn Ihnen etwas Verdächtiges auffällt.
Die Stadt Lohmar arbeitet eng mit der Polizei, den Schulen und der betroffenen Einrichtung zusammen, um die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten. Wir bitten um Ihr Verständnis für die aktuelle Lage und versichern Ihnen, dass alles getan wird, um die Situation zu entschärfen.
'Ansprechen von Kindern' - Eltern-Empfehlungen der Polizei
Wie kann ich mein Kind schützen ?
Viele Eltern wenden sich nach verdächtigen Erlebnissen ihrer Kinder mit zahlreichen Fragen an die Polizei. Zum Schutz von Kindern sind im Folgenden die wesentlichen polizeilichen Antworten und Empfehlungen zusammengestellt. - Die Empfehlungen der Polizei basieren auf den Erfahrungen, dass für aufgeklärte, informierte und selbstbewusste Kinder ein geringeres Opferrisiko besteht.
- Erlauben Sie ihrem Kind ausdrücklich, dass es "Nein" sagen darf, wenn ihm etwas "komisch" vorkommt, es sich unwohl fühlt oder es sich in Gefahr wähnt. Die Botschaft ist : "Keiner darf etwas von dir verlangen, was du nicht möchtest !
- Nehmen Sie sich Zeit, mit Ihrem Kind über seinen Tagesablauf, über seine Sorgen und Nöte zu sprechen. Täter bereiten ihre Taten oftmals vor und eine kleine Beobachtung Ihres Kindes oder ein "komisches" Gefühl könnten wichtig sein, um Vorbereitungen zu erkennen und Weiteres abzuwehren.
- Üben Sie mit Ihrem Kind in kleinen Rollenspielen, wie es sich verhalten kann. Es sind "Was-tue-ich-wenn"-Spiele.
- Warnen Sie dabei nicht vor Fremden, sondern vor Taten. Kinder wissen mit dem Erwachsenen-Begriff "fremd" oftmals nichts anzufangen. Für Kinder ist schon derjenige nicht mehr fremd, der sich mit Namen vorstellt oder das Kind mit dessen Namen anspricht ("Der kennt mich doch").
- Üben Sie mit Ihrem Kind, wie es sich in bedrohlichen Situationen verhalten soll. Es soll weglaufen, andere Erwachsene ansprechen, um Hilfe bitten oder auch laut um Hilfe schreien.
- Ermuntern Sie Ihr Kind, um Hilfe zu bitten, wenn es Hilfe braucht.
- Überlegen Sie mit Ihrem Kind, wo und bei wem es sich im Notfall Hilfe holen kann.
- Benennen Sie "Rettungsinseln" für Ihr Kind. Das können Geschäfte, Tankstellen, Lokale oder ähnliches auf dem Weg sein.
- Ihr Kind sollte die Notrufnummer 110 kennen. Erklären Sie Ihrem Kind, dass es bei Gefahr ohne Geld mit dem Handy oder mit Hilfe von Passanten die Polizei rufen kann.
- Sie sollten wissen, wo und mit wem Ihr Kind die Freizeit verbringt.
- Legen Sie mit Ihrem Kind Wege und Orte fest, an denen es sich aufhalten darf.
- Halten Sie Ihr Kind zur Pünktlichkeit an. Treffen Sie Absprachen ! Halten Sie selbst ebenfalls getroffene Absprachen ein, denn das Kind lernt "am Modell"! Erklären Sie dem Kind, wohin Sie gehen und wann Sie zurückkehren. Ein Kind muss wissen, wo und wie es Sie erreichen kann.
- Nach Möglichkeit sollte Ihr Kind in Gruppen mit anderen Kindern zur Schule gehen und sich nicht alleine zum Beispiel auf Spielplätzen aufhalten.
- Legen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind fest, wer es von der Schule oder vom Kindergarten abholen darf und mit wem es mitgehen darf. Das sollten nur maximal drei bis vier vertraute Personen sein. Die Regel gilt : "Geh nur mit diesen Menschen und mit niemandem sonst !"
- Legen Sie mit Ihrem Kind fest, dass immer der gleiche Weg zur Schule, zur Freundin, zum Freund, etc. benutzt wird.
- Kinder sollen üben, Abstand zu Fahrzeugen zu halten, wenn sie zum Beispiel nach dem Weg gefragt werden. Sie sollten mindestens einen Meter davon entfernt bleiben. Vermitteln Sie Ihrem Kind auch, dass ein Autofahrer zum Beispiel für eine Ortsauskunft besser einen Erwachsenen fragen sollte.
Im Akutfall
Verhaltenstipps, wenn ihr Kind von einem Vorfall berichtet, bei dem es von einer Person angesprochen und sogar bedrängt wurde :
- Bemühen Sie sich, Ruhe zu bewahren.
- Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass es bei Ihnen in Sicherheit ist.
- Geben Sie dem Kind die Bestätigung, dass es richtig war, sich Ihnen anzuvertrauen.
- Glauben Sie Ihrem Kind, auch wenn es Wahrheit und Fantasie ein wenig vermischt.
- Hören Sie der Schilderung Ihres Kindes aufmerksam zu, ohne "nachzubohren".
- Lassen Sie Ihr Kind mit eigenen Worten berichten und legen Sie ihm keine Antworten in den Mund.
- Machen Sie keine Vorhaltungen (... aber ich habe Dir doch hundert Mal gesagt, dass Du das nicht machen sollst ...).
- Verständigen Sie in Akutsituationen sofort über Notruf 110 die Polizei, damit weitere Maßnahmen schnell eingeleitet werden können.
- Informieren Sie auch dann die Polizei, wenn die Tat schon einige Stunden zurückliegt.
- Die Polizei nimmt Ihre Schilderung immer ernst. Dazu sind detaillierte Angaben Ihres Kindes zu den Tatumständen und zur Täterbeschreibung erforderlich.