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Eine Information der Seniorenvertretung Lohmar : Standing Ovations gab es von den rund 150 Gästen am Schluss des Figurentheaters "Die Tochter der Mata Hari" von und mit Sonja Lenneke, das gestern im Bürgerzentrum Birk gastierte. Sonja Lenneke schlüpfte in dem rund 90-minütigen Stück in mehr als zehn verschiedene Rollen, die sie hervorragend interpretierte. Dazu sang sie, spielte die Figuren teilweise in niederländischer oder schweizerischer Mundart. Sie agierte ohne technische Fremdunterstützug : Sie war zu gleich für Beleuchtung, Ton und Requisite zuständig - einfach fabelhaft, eine One-Women-Show.
Beide Veranstaltungen wurden von der Lohmarer Seniorenvertretung im Rahmen der Lohmarer Kulturtage präsentiert. Rainer Seegert, Mitglied der Seniorenvertretung und Organisator der beiden Veranstaltungen in dieser Woche, fing am Ende der Aufführungen einige Originaltöne der Zuschauer ein : "Dass ich mit einer so begabten Schauspielerin in einem Chor singe, kann ich fast nicht glauben." oder "Ich bin einfach beeindruckt, dass Sonja Lenneke neben der Beleuchtung, Akustik auch noch die Technik selbst gerockt hat."
Zwei Tage zuvor präsentierte die Seniorenvertretung eine Lesung der besonderen Art : "Das Leben ist eine himmlische Erfindung" mit den Schauspielern Volker Risch und Michael Panthen, beide aus Lohmar.
Diesen Satz können sicherlich nicht nur viele ältere Menschen voll und ganz unterschreiben, so Annemarie van Allen, Vorsitzende der Seniorenvertretung, sondern auch die Jüngeren unter uns. Die Lesung, die rund 60 Minuten dauerte, ohne dass Risch oder Panthen ein Buch in die Hand nahmen, war hochinteressant, denn die Zuhörer lernten mehr als 30 Dichterinnen und Dichter, Wortkünstler und Poetinnen kennen. Risch und Panthen zeigten, wie fantastisch, erfindungsreich, tollkühn, genüsslich, wirr und absurd unser Leben sein kann.
Die beiden Schauspieler inszenierten unterhaltsam und treffsicher Texte von Ovid, Goethe, Ringelnatz, Rilke, Kästner, Robert Gernhardt usw.. Dabei unternahmen sie keinen Streifzug durch die Literaturgeschichte, sondern zielten aktuell und pointiert auf Herz und Kopf in der heutigen Zeit. Insbesondere Volker Risch war voll in seinem Element. Sein Temperament zeigte sich in seiner stets wechselnden Mimik, Gestik und Sprache. Die rund 100 Teilnehmer an der Lesung zeigten sich von der Tatsache, dass sie an einer Lesung ohne Buch teilnahmen, fasziniert. "Das hatte ich einfach nicht erwartet", so einer der Gäste.
Für ein richtiges Theaterambiente sorgte das Team um Ingelore Krone von dem Generationen-Frühstück in Breidt. Sekt, O-Saft und zahlreiche unterschiedliche Kanapees wurden in den Pausen und nach den Veranstaltungen gereicht. So gab es Gelegenheit, mit den Schauspielern und Veranstaltern noch ein wenig über die Veranstaltungen zu diskutieren. Beide Male war das Bürgerzentrum in Birk fast ausverkauft !