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Erneut stürzte ein PKW bei Euelen von der BAB 3 in die Sülz

Die Serie von schweren Unfällen auf der Autobahn 3 eingangs des Sülztals reißt nicht ab. Nur elf Wochen nach dem Sturz eines Autos von der Fahrbahn in die Sülz wiederholte sich das Geschehen heute vormittag. Gegen 11.15 Uhr kam wiederum ein 'BMW X5' von der Autobahn ab, durchbrach die Leitplanke und stürzte die Böschung in die Sülzauen hinab. Der Spurenlage nach überschlug auch er sich und blieb nach 150 Metern kopfüber in der Sülz liegen.

Wiederum reagierten andere Autofahrer, die den Unfall bemerkten, sehr schnell, hielten an und kletterten die Böschung hinab. Ein Ersthelfer zog eine Frau, die sich offenbar selbst aus dem Fahrzeug befreien konnte, aus der Sülz. Drei weitere Ersthelfer stiegen in die Sülz, um den bewußtlos im Auto befindlichen Fahrer zu befreien. Sie konnten ihn an Land bringen und begannen sofort mit Wiederbelebungs-Maßnahmen.

Eintreffende Einsatzkräfte von Rettungsdienst und Freiwilliger Feuerwehr übernahmen die Aufgabe, brachten die beiden Verletzten kurz später zurück auf die Fahrbahn. Der 25-jährige Mann wurde bei laufender Reanimation mit einem Rettungswagen zum Klinikum nach Köln-Merheim gebracht, laut Polizei bestand weiterhin Lebensgefahr. Seine 26-jährige Beifahrerin hatte schwere Verletzungen erlitten, kam ebenfalls in ein Krankenhaus.

Sie war aber ansprechbar und konnte den Einsatzkräften noch berichten, daß sich keine weiteren Personen im Fahrzeug befanden. Dennoch untersuchten angeforderte Strömungsretter der Feuerwehr Siegburg das in der Sülz liegende Fahrzeug. Die Tauchergruppe der Feuerwehr Köln kam ebenfalls zum Unfallort, musste aber nicht mehr eingreifen. Die durchnässten Ersthelfer erhielten Decken, um sich trocknen zu können.

Von Beginn der Rettungsarbeiten an wurde die Autobahn 3 in Fahrtrichtung Köln voll gesperrt. Ein Rettungshubschrauber mit Notarzt konnte so auf der Strecke landen. Zwei weitere Notärzte rückten auf dem Straßenweg an, ebenso vier Rettungswagen. Die Lohmarer Feuerwehr der Standorte Scheiderhöhe, Lohmar und Breidt war mit 75 Kräften im Einsatz, die Siegburger Kollegen mit rund zehn Personen.

Für die Unfallaufnahme der Polizei wurde neben einem Laser-Entfernungsmesser auch eine Drohne eingesetzt. Mit Hilfe von deren Aufnahmen kann ein digitales 3D-Modell der 150 Meter langen Unfallstelle erzeugt werden. Erst nach Abschluss des Drohnenflugs konnte eine Fahrspur gegen 14.45 Uhr wieder freigegeben werden. Zuvor hatte sich ein langer Rückstau gebildet, die Polizei leitete nachströmenden Verkehr an der Anschlußstelle Lohmar-Nord ab. Dadurch kam es auch auf der Sülztalstraße zu Behinderungen.

Zwischenzeitlich war die Autobahnmeisterei mit zahlreichen Fahrzeugen angerückt und übernahm die Absicherung der gesperrten Fahrspuren, so daß die Feuerwehr ihren Einsatz beenden konnte. Die Bergung des Fahrzeugwracks zog sich bis in den frühen Abend hin. Erst um 17.15 Uhr wurde der BMW auf das Ufer gezogen. Nach der fotografischen Dokumentation durch die Polizei konnte er im Anschluss auf die Autobahn gehoben und verladen werden. Zurück blieb die auf zwanzig Metern Länge zerstörte Leitplanke.

Der heutige Vorfall ereignete sich - verglichen mit dem ähnlich verlaufenden, aber tödlichen Unfall Mitte November 2023 - nur 50 Meter in Richtung Rösrath versetzt. Dies gilt für das Durchbrechen der Leitplanke ebenso wie für die Endlage in der Sülz. In beiden Fällen hatten die Fahrzeuge rund 150 Meter neben der Fahrbahn zurückgelegt. Die Polizei vor Ort - neben der Autobahnpolizei Köln war ein spezialisiertes Unfallaufnahme-Team aus dem Rhein-Kreis Neuss im Einsatz - ging deshalb von einer erheblichen Geschwindigkeit aus.

Es handelte sich bereits um den fünften schweren Unfall unmittelbar an oder hinter der Beschleunigungs-Spur der Rastanlage Sülztal innerhalb weniger Monate. Die Verursacher steuerten in zwei Fällen einen 'BMW X5', einen 'BMW X3', einen Mercedes der 'E-Klasse' und einen der 'C-Klasse'. Die Autobahnpolizei sprach von weiteren leichteren Unfällen an der gleichen Örtlichkeit in jüngerer Zeit. Eine baldige offizielle Einstufung als Unfallschwerpunkt ist nicht ausgeschlossen. Ob Maßnahmen wie eine Tempobegrenzung angeordnet werden, bleibt abzuwarten. (cs)
 

Berichte zu weiteren Unfällen eingangs des Sülztals :

29.12.2023  -  Öffnet einen internen Link im aktuellen FensterErneuter Unfall nördlich der Rastanlage Sülztal auf der BAB 3

28.12.2023  -  Öffnet einen internen Link im aktuellen FensterBMW prallte nach Anstoß auf der BAB 3 in die Mittelleitplanke

17.11.2023  -  Öffnet einen internen Link im aktuellen FensterAutofahrer nach Sturz von der BAB 3 in die Sülz verstorben

11.11.2023  -  Öffnet einen internen Link im aktuellen FensterZwei Porsche auf der BAB 3 eingangs des Sülztals verunfallt
 

04. Februar 2024,
erweitert am
06. Februar 2024


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