Standortnavigation
Sie sind hier: lohmar.info > Berichte > Berichte 2023 > Aggerdamm am Dornheckenweg
Beim Rekordhochwasser in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 wurden die Bewohner/innen des Nordwestens von Donrath aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen, weil der Hochwasser-Schutzdamm am Dornheckenweg drohte, überspült zu werden oder ganz zu brechen. Im Januar dieses Jahres sei man erneut kurz vor einer Evakuierung des Wohngebietes gewesen. Nur knapp zehn Zentimeter am hierfür maßgeblichen Pegel Overath hätten gefehlt, um die Entscheidung zu treffen, so die Stadtverwaltung damals.
Beim Hochwasser vor einer Woche stieg die Agger am Pegel Lohmar auf mehr als 3,83 Meter, in Donrath hatte sie den Schutzdamm damit rückseitig wieder erreicht. Eine am Freitag (29.12.) vorgenommene Lageeinschätzung mit Experten ergab, daß das Bauwerk aufgrund der langanhaltenden Regenfälle im Dezember derzeit aufgeweicht sei. Für die zwischen Dienstagabend (02.01.) und dem folgenden Wochenende zu erwartenden neuerlichen Regenfälle sei eine Beschädigung des Damms nicht ausgeschlossen, so das Fazit.
Während der östliche Teil des Hochwasser-Schutzdamms vom höher gelegenen Abschnitt des Dornheckenwegs bis über die Einmündung der Straße 'In der Hühene' hinaus eine Spundwand mit Betonkopf enthält und damit als standsicher gilt, handelt es sich bei dem westlich angrenzenden Abschnitt bis zum Abzweig des Wanderwegs lediglich um eine Erdaufschüttung. Bei einem Nachgeben des Damms drohen der Dornheckenweg, der Karpenbachweg und die Straße 'In der Hühene' mit zwischen 300 und 400 Anwohnerinnen und Anwohnern überflutet zu werden.
Aus diesem Grund wurden umgehend Maßnahmen zur vorsorglichen Verstärkung des Damms getroffen. Noch am Freitag wurden bei der Firma 'JOLA' in Rösrath mehrere tausend Sandsäcke mit kurzfristig beschafftem Sand gefüllt. Für den Samstag (30.12.) wurde eine gemeinsame Aktion der Einheiten aus Birk und Lohmar der Freiwilligen Feuerwehr, des 'THW' (Technisches Hilfswerk) aus Siegburg und des städtischen Bauhofs anberaumt. Für die Verpflegung der Einsatzkräfte wurden die 'Malteser' einbezogen.
Auf dem mehr als 70 Meter langen Abschnitt des Damms, der nicht durch die Spundwand verstärkt ist, wurde ein Vlies ausgelegt, auf dem in zwei Lagen mehr als 5.000 Sandsäcke in Handarbeit aufgeschichtet wurden. Der geradlinige Teil unmittelbar am Flußlauf wurde zudem mit einer Folie abgedeckt. Mehr als 100 Einsatzkräfte, darunter knapp 50 der Freiwilligen Feuerwehr und knapp 30 des 'THW', waren von 9 Uhr bis 12.30 Uhr beschäftigt, die Planungen umzusetzen.
Die prophylaktische Maßnahme diente dazu, den Damm so zu verstärken, daß er einem erneut hohen Druck der voraussichtlich in wenigen Tagen wieder Hochwasser führenden Agger durch den Gegendruck besser standhalten kann. In der ersten Woche des neuen Jahres werden in unserer Region Niederschläge von aufsummiert rund 50 Litern pro Quadratmeter erwartet. (cs)