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Noch unklar ist die Ursache für einen tödlichen Verkehrsunfall, der heute nachmittag bis zu 106 Einsatzkräfte im Sülztal beschäftigte. Kurz vor 14.30 Uhr war ein PKW, der die Autobahn 3 in Fahrtrichtung Köln befuhr, kurz hinter der Rastanlage Sülztal außer Kontrolle geraten. Der SUV vom Typ 'BMW X5' überfuhr die von einem früheren Unfall vorgeschädigte Leitplanke (siehe Meldung vom 02.11.), die er auf einer Länge von 40 Metern niedergedrückt hatte.
Danach stürzte er die Böschung zu den Sülzwiesen hinab, überschlug sich im weiteren Verlauf den Spuren nach mehrfach über die Längsachse, prallte dabei mehrfach mit Front und Heck auf, überwand schließlich einen dichten Strauch- und Baumgürtel am Ufer der Sülz. Kopfüber kam das SUV in der Sülz liegend zum Stillstand, der Innenraum weitgehend unter der Wasserlinie des knapp 10 Grad kalten Flusses.
Die alarmierten Kräfte von Rettungsdienst und Feuerwehr fanden die Beifahrerin des Fahrzeugs schwerverletzt, aber ansprechbar in den Sülzauen vor. Entweder war sie aus dem PKW geschleudert worden oder hatte sich selbst befreien können. Nach ihren Angaben befand sich noch ein Fahrer im Auto. Weil dessen Leben in akuter Gefahr war, entschlossen sich die Wehrleute, die nachalarmierten Strömungsretter der Siegburger und Sankt Augustiner Feuerwehr nicht abzuwarten.
Mit ihrer normalen Einsatzkleidung und hydraulischem Werkzeug stiegen sie in die Sülz, die durchaus nennenswerte Strömung führte. In einer Crash-Rettung wurde die Fahrertür aufgebogen und der Insasse befreit. Der leblose Mann, dessen Identität noch nicht feststeht, wurde unter laufenden Reanimations-Maßnahmen zum Klinikum nach Köln-Merheim gebracht. Laut Polizei erlag er zwischenzeitlich seinen schweren Verletzungen.
Die eingetroffenen Strömungsretter kontrollierten das Fahrzeug vorsichtshalber auf weitere Insassen und befestigten Schlaufen und ein Stahlseil, mit deren Hilfe der Wagen geborgen werden konnte. Mit Hilfe eines Unimogs der Siegburger Feuerwehr, der die feuchten Auen befahren konnte, wurde der BMW aus der Sülz gezogen und zur späteren Bergung nahe an den Autobahndamm gezogen.
Während der Rettungsarbeiten standen dem Verkehr auf der Autobahn 3 zwei von drei Fahrspuren zur Verfügung. Gegen 16 Uhr musste sie zwecks polizeilicher Unfallaufnahme zeitweise komplett gesperrt werden. Aufgrund der Sicherung von frischen Spuren auch auf der linken Fahrspur konnte danach nur die mittlere Fahrspur freigegeben werden. Auch die Rastanlage wurde abgesperrt. Es entstand ein Rückstau von zu Spitzenzeiten mehr als fünf Kilometer Länge. Gegen 19 Uhr konnte die Strecke wieder freigegeben werden. (cs)
Nachtrag vom 20.11.2023 : Wie die Polizei auf Nachfrage mitteilt, handelte es sich bei dem verstorbenen Autofahrer, der am Freitagabend noch als nicht identifiziert bezeichnet wurde, um einen 23-jährigen Mann aus Nürnberg. Ebendort sei auch das verunfallte Fahrzeug zugelassen.