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Im Februar dieses Jahres wurde in Lohmar das Angebot des Carsharings eingeführt. Zwei Elektro-Fahrzeuge - ein 'Nissan Leaf' und ein 'Renault Kangoo' - wurden durch eine Kooperation der Stadt mit der in Overath ansässigen Genossenschaft 'Car & Ridesharing Community' am Stadthaus in Lohmar stationiert. Diese sollen sowohl von der Verwaltung genutzt werden als auch von Bürgerinnen und Bürgern, die bei der Genossenschaft registriert sind. Ziel ist, daß auf ein eigenes Fahrzeug oder den Zweitwagen verzichtet werden kann.
Seit dem 1. Juli stehen zwei weitere Elektro-Fahrzeuge in Lohmar zur Verfügung. Ein Zugewinn für den Klimaschutz und eine "nachhaltige Mobilität" lässt sich daraus kaum ableiten. Die beiden 'Renault Zoe' wurden nämlich erst am Vortag in Much abgezogen, wo sie seit Juni 2021 vorgehalten wurden. Die Genossenschaft hatte den Vertrag mit der Gemeinde Much, wo sie ebenfalls von der Verwaltung wie auch Privatleuten genutzt werden konnten, nach zwei Jahren gekündigt. Laut Mucher Gemeindeverwaltung könne die Genossenschaft das dortige Carsharing-Angebot "nicht mehr so wie bisher aufrechterhalten". Dort sucht man nun einen neuen Anbieter.
Die 2019 gegründete 'Car & Ridesharing Community' betreibt - außer in Lohmar - derzeit Fahrzeuge in Overath (5), Bad Honnef (1) und Ruppichteroth (1) sowie im Oberbergischen in Nümbrecht (3), Gummersbach (mindestens 2) und Radevormwald (2), ein Angebot in Engelskirchen ist in Planung. Informationen über den Nutzungsgrad der Fahrzeuge sind nicht einsehbar. Zumindest das Angebot in Much scheint für die Genossenschaft nicht lohnend gewesen zu sein.
Das Manko in Lohmar ist, daß bislang alle vier Fahrzeuge am Stadthaus stationiert sind. So ist eine Nutzung für Bürger/innen aus anderen Ortsteilen, aber auch aus Lohmar-Süd, von der Lage her ungünstig. Vorgesehen ist ein Angebot an der geplanten "Mobilitätsstation" am nahegelegenen Schulzentrum im 'Donrather Dreieck'. Zudem sollen, so die Stadtverwaltung, noch im Laufe des Jahres weitere Orte für das Carsharing erschlossen werden. Dazu müsse zunächst der Bedarf in jedem Ort ermittelt werden, da eine Mindestanzahl an Interessenten gefunden werden müsse.
Gewagt scheint die Angabe der Stadtverwaltung, es sei "kostengünstiger, sich bei Bedarf ein Carsharing-Auto zu mieten, als einen eigenen PKW zu unterhalten". Dies dürfte vom Einzelfall abhängen, denn die Ausleihe eines Fahrzeugs schlägt mit einer monatlichen Grundgebühr (20 Euro) sowie Kosten pro Stunde (1,50 Euro) und pro Kilometer (28 Cent) zu Buche. Weiterhin wird ein Tarif ohne Grundgebühr, dafür aber höheren Zeit- und Kilometer-Kosten angeboten.
Die Genossenschaft argumentiert im Vergleich zu einem Kleinst-Neuwagen : "Bis zu einer Fahrleistung von 10.000 Kilometern (Jahr) ist Carsharing auf jeden Fall günstiger." Anders verhält es sich im Vergleich mit einem eigenen Gebrauchtwagen ohne hohen Wertverlust. Dabei "fährt der Carsharing-Nutzer trotzdem bis zu einer Fahrleistung von etwas mehr als 300 Kilometer pro Monat günstiger", so die Genossenschaft. Wer öfters als nur sporadisch ein Auto benötigt, sollte also nachrechnen. (cs)