Verletzte nach Reizgas-Austritt an Lohmarer Gesamtschule

Notarzt, drei Rettungswagen, die Freiwillige Feuerwehr und die Polizei steuerten heute vormittag gegen 10.30 Uhr den Gesamtschul-Standort an der Hermann-Löns-Straße in Lohmar an, der die Jahrgangsstufen 5 bis 8 beherbergt. Grund war eine Alarmierung, nachdem das Ausbringen eines Reizgases gemeldet worden war.

Wie sich vor Ort ergab, war seitens Schülern mit einem Reizgas - möglicherweise Pfefferspray - im Bereich einer Toilettenanlage hantiert worden. Dabei wurden Teile des Inhalts versprüht. Durch die Anhaftung an der Bekleidung und die Luft breitete sich der Stoff auch in einen benachbarten Klassenraum aus. Auf diese Weise kamen auch dortige Schüler/innen in indirekten Kontakt mit dem Stoff.

Nach Angaben der Feuerwehr galten rund 30 Kinder als betroffen, jedoch nicht als verletzt. Sieben bis acht Schüler/innen, die über Augenreizungen und Atemwegs-Beschwerden klagten, wurden vom Rettungsdienst ambulant behandelt.

Weil die Sanitäranlagen und der angrenzende Klassenraum vor einer Wiederbenutzung gründlich gereinigt werden sollen, war der heutige Schultag für die Schüler/innen dieser Klasse beendet. Die Eltern wurden entsprechend informiert, um ihre Kinder abholen zu können.

Nachtrag vom Nachmittag :  Wie die Polizei in Nachgang mitteilt, waren zwei 15- beziehungsweise 12-jährige Schüler gemeinsam zur Schultoilette gegangen. Dort hätten sie Pfefferspray versprüht, das der Zwölfjährige mit zur Schule gebracht hatte. Durch den Gasaustritt seien der 15-Jährige sowie ein 35-jähriger Lehrer, der sich zufällig in der Nähe aufhielt, leicht verletzt worden. Weitere Schüler/innen waren nur mittelbar betroffen.

Die Polizei stellte das Reizstoff-Sprühgerät sicher und nahm Ermittlungen wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung auf, hervorgerufen durch die mißbräuchliche Nutzung des Pfeffersprays. Laut Stadtverwaltung wurden der Sanitärbereich und zwei angrenzende Fachräume vorsorglich gesperrt, um sie bis zum nächsten Schultag zu reinigen. (cs)