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Überrascht waren viele Verkehrsteilnehmer/innen von der Ampelanlage an der Zeithstraße (B 56) in Höhe Franzhäuschen, die am gestrigen Montag in Betrieb ging. Die Lohmarer Stadtverwaltung hatte im Vorfeld zwar die Prüfung einer solchen Maßnahme angekündigt, über die Umsetzung wurde jedoch nicht informiert. Bei der angesprochenen Prüfung sollten "sämtliche Belange des Verkehrs wie Rückstau, Abfluss des Verkehrs, Räumzeiten und mögliche Verdrängung der Verkehre berücksichtigt werden".
Betrachtet man die aktuelle Umsetzung, scheinen manche der genannten Faktoren unberücksichtigt geblieben zu sein. Tatsache ist, daß das Einbiegen von Heide (K 13) auf die B 56 wie beabsichtigt durch die Ampel erleichtert wird. Fakt ist aber auch, daß sie auf der anderen Seite zu massiven Verkehrsbehinderungen auf der Zeithstraße (B 56) führt.
Am Montag bildeten sich auf der B 56 - wie zu befürchten war - lange Rückstauungen in beide Richtungen. Zum Berufsverkehr am Nachmittag reichte die Autokolonne aus Siegburg über mehrere Kilometer bis nach Stallberg zurück, die aus Richtung Seelscheid bis nach Siegburg-Schreck. Autofahrer/innen berichteten von 20 Minuten Zeitaufwand für zwei Kilometer. Am heutigen Morgen (7.30 Uhr) beginnt der Stau bereits in Hochhausen - zwei Kilometer vor der Ampel.
An der Situation dürfte die derzeitige Ampelschaltung eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Sie arbeitet in einem festen Rhythmus von 90 Sekunden, wobei der Verkehr in Richtung Norden eine 40-sekündige Grünphase aufweist, die ersten 20 Sekunden zeitgleich mit Grünlicht aus der Gegenrichtung. In der zweiten Hälfte der Grünphase können dann Linksabbieger nach Heide einbiegen, ohne den Gegenverkehr abwarten zu müssen.
Nach den 40 Sekunden erhalten die Fußgänger 15 Sekunden Zeit, die B 56 zu überqueren. Parallel dazu hat der aus dem Wald kommende Verkehr Zeit, in die Kreuzung einzufahren (12 Sekunden). Zum Abschluß erhalten aus dem Ortsteil Heide kommende Verkehrsteilnehmer/innen die Gelegenheit einzubiegen. Hier dauert die Grünphase nur neun Sekunden. Die restlichen rund 25 Sekunden werden für die Zwischenphasen benötigt, in denen die Kreuzung geräumt wird.
Die Dauer der Grünphasen offenbart das Problem : Der Verkehr von Seelscheid in Richtung Siegburg wird 70 Sekunden aufgehalten, um dann nur 20 Sekunden abfließen zu können. Das bedeutet, die Ampel zeigt zu 78 Prozent der Zeit Rotlicht ! Durch das notwendige Anfahren reicht der Zeitraum der Grünphase im Schnitt für nur sechs Fahrzeuge, die die Ampel passieren können. Wie sich zeigte, reichen aber auch die 40 Sekunden aus der Gegenrichtung nicht aus, um das Verkehrsaufkommen zu bewältigen.
Seitens der Stadt Siegburg wurde gestern bereits öffentlich Kritik an der Stadt Lohmar geäußert, weil diese die Nachbarstadt erst "sehr kurzfristig" über die Anordnung der Ampel in Kenntnis gesetzt habe. Siegburg hätte daraufhin Bedenken geäußert. Nun arbeiten alle Beteiligten darauf hin, die Grünphasen so zu verändern, daß das Verkehrschaos keine Fortsetzung findet. Wann dies geschieht und ob es mit einer Ampel überhaupt gelingen kann, ist unklar.
Am gestrigen Nachmittag kurz nach 17 Uhr gab es zudem bereits die erste unangenehme Begleiterscheinung der Verkehrssituation. Nahe der Querungshilfe zwischen Schreck und der neuen Ampel war es im Rückstau zu einem - wenn auch leichten - Auffahrunfall gekommen. Es ist zu befürchten, daß es nicht der einzige bleibt. (cs)
Ältere Meldung zum Thema :
Ampelanlage am Abzweig der Kreisstraße 13 von der B 56
03.07.2022 - Im Vorfeld der Baumaßnahme auf der Kreisstraße 13 zwischen Heide und Inger, die mit einer Vollsperrung verbunden ist, wurden Bedenken bezüglich der Verkehrsanbindung von Heide und Albach geäußert. Weil ein Abfließen des Verkehrs in Richtung Jabachtal unterbunden wird, wird Mehrverkehr in Richtung der Bundesstraße 56 erwartet. Dadurch wird ein Einbiegen auf die Zeithstraße - insbesondere nach links in Richtung Seelscheid - langwieriger als zuvor. Damit, so die Befürchtung, würden die beiden Ortsteile von Birk und den dortigen Einkaufsmöglichkeiten abgeschnitten.
Es stand bereits seit einigen Wochen fest, daß eine temporäre Fußgängerampel an der Zeithstraße in Betrieb genommen wird, um die Erreichbarkeit der Bushaltestelle auf der Ostseite der B 56 zu verbessern. Hier hält für die Dauer der Baumaßnahme die Linie 577 (Siegburg - Stallberg - Birk - Pohlhausen - Neunkirchen), weil die Route über Heide und Inger versperrt ist. Das Birker Ortszentrum wird über einen Abstecher von Hochhausen aus angefahren.
Nun herrscht auch Klarheit über die weitergehende Verkehrsregelung an der Kreuzung am Abzweig der K 13 von der Zeithstraße bei Franzhäuschen. Wie die bereits installierten Ampelanlagen zeigen, wird dem Wunsch der Anlieger von Heide und Albach gefolgt, indem der gesamte Verkehr auf der Kreuzung für die Dauer der auf gut drei Monate geschätzten Baumaßnahme per Lichtzeichenanlage geregelt, das Einbiegen erleichtert wird.
Dem jüngst geänderten Zeitplan nach (wir berichteten) sollen die Vollsperrung der Kreisstraße 13 und somit auch der Betrieb der Mobilampel am morgigen Montag (04.07.) beginnen. Inwiefern diese Verkehrsregelung im Berufsverkehr zu Rückstauungen auf der B 56 führt, bleibt abzuwarten. (cs)