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Eine Information der "Rehkitzhilfe Lohmar" : Bereits seit 2019 setzt sich eine Gruppe ehrenamtlicher Helfer/innen, unter der Organisation von Andrea Surrey, für den Schutz von jungem Rehwild ein. Mittlerweile haben sich über 100 Naturschützer/innen zusammengefunden, zunächst in Fußgruppen, kurze Zeit später dann auch mithilfe eines Multikopters (Drohne), ausgestattet mit einer Wärmebildkamera, um Rehkitze vor Mähwerken zu schützen und ihr Überleben zu sichern. In Zusammenarbeit mit den Jagdpächtern und Landwirten konnten weit über 80 Kitze gerettet werden. Immer mehr Jäger und Landwirte greifen gerne auf die kostenlose Leistung zurück und melden Wiesenflächen an.
Hier hilft die fortschreitende Technik weiter ! Die Rehkitzhilfe Lohmar verfügt zurzeit über eine eigene Drohne mit Wärmebildkamera, die nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Das Equipment hat nur ein grob aufgelöstes schwarz-weiß Bild und erkennt die Kitze bei rasch steigenden Tagestemperaturen nur unzuverlässig. Die Wärmequellen von Tieren können schon kurz nach Sonnenaufgang nicht mehr zuverlässig von Maulwurfshügeln, Zaunpfählen oder anderen wärmeren Stellen in der Wiese unterschieden werden. Durch den höheren Suchaufwand läuft oft die Zeit davon !
Das bedeutet, dass wesentlich weniger Flächen abgesucht werden können, als mit einer modernen Ausstattung zu schaffen wären. Das Ziel der hochengagierten Gruppe ist die Anschaffung einer zweiten, weit leistungsfähigeren Drohne. Die neue Drohne soll noch diese Mähsaison zum Einsatz kommen. Es werden noch einige wenige Spenden benötigt.
Der Umkreis, in dem die Rehkitzhilfe zurzeit im Einsatz ist, erstreckt sich mittlerweile von Lohmar aus in Richtung Overath bis hinüber nach Seelscheid. Im Aggertal und Naafbachtal und deren Höhenzügen sind die Haupteinsatzflächen. Anfragen kommen verstärkt auch aus Richtung Wahnbachtal und der Gegend um Much.
Hauptzeit für die Rehkitzhilfe ist von Anfang Mai bis Ende Juni, wenn die Kitze gesetzt werden und die ersten kritischen Lebenswochen überstehen müssen. Abhängig von trockenem Wetter, gehen viele Anfragen von Jägern und Landwirten oft kurzfristig ein. Es sind mittlerweile weitaus mehr als abgearbeitet werden können ! Wenn möglich, wird die Rehkitzhilfe Lohmar von der Tierrettung 'rheincopter' aus Köln verstärkt.
Die Suche per Drohne benötigt neben der Pilotin / dem Piloten einen Wärmebild-Auswerter, den Jagdpächter, noch zwei bis drei weitere Menschen, die in der Wiese zu den von der Kamera verzeichneten Wärmepunkten gehen. Mit Funkgerät, Wäschekörben, Handschuhen und Fahnen ausgestattet, suchen sie, gelotst durch den Piloten, vorsichtig nach den winzigen Tieren und sichern sie, um sie so vor der Verstümmelung oder dem Mähtod zu bewahren.
Die kleinen Kitze, bei Geburt oft gerade mal 1.200 Gramm leicht, sind von Natur aus mit einem wunderbaren Instinkt ausgestattet, der ihr Überleben sichert : Sie bleiben an der Stelle still und geduckt liegen, wo ihre Mutter sie hingelegt hat. Leider hilft das bei sich schnell annähernden Traktoren mit Mähwerk nicht weiter. Wenn sie noch nicht selber flüchten können und nicht früh genug bemerkt werden, gibt es für sie keine Überlebenschance. So wird ihr Lebensraum im idyllischen Grünland zur sicheren Falle !
Spenden nimmt die Bürgerstiftung Lohmar mit dem Kennwort "Rehkitzhilfe Lohmar" gerne in Empfang. Unter Angabe von Namen und Adresse werden ab einem Betrag von 300 Euro Spendenquittungen ausgestellt :
Spendenkonto : IBAN DE59 3706 9520 2106 7190 15
Sie wollen mitwirken ?
Melden sie sich gerne unter der E-Mail-Adresse rehkitzhilfe(at)web.de .