Standortnavigation
Sie sind hier: lohmar.info > Berichte > Berichte 2022 > Graffiti-Kunstwerke zerstört
Nur einen Monat lang konnten sich die Lohmarer/innen an manchen der Kunstwerke erfreuen, die im Rahmen eines Workshops von Graffiti-Künstlern gemeinsam mit dem örtlichen Jugendzentrum gestaltet wurden. Für die Aktion aus dem Programm "Aufholen nach Corona" waren knapp 3.900 Euro Steuergelder aus Bundesmitteln eingesetzt worden. Mit zusätzlichen Sport- und Freizeit-Aktivitäten sollen Kinder und Jugendliche in den beiden letzten Pandemie-Jahren Versäumtes - auch im kulturellen und sozialen Bereich - nachholen.
Das Ergebnis dieser Aktivitäten in Lohmar wurde nun teilweise zerstört. Drei der acht neugeschaffenen Kunstwerke auf Schaltkästen von Gas-, Strom- und Telefonverteilern ( wir berichteten ) wurden ohne Rücksicht auf die künstlerischen Ausführungen überpinselt - offenbar im Auftrag der 'Telekom'. Betroffen sind die drei Telefon-Verteilerkästen an der Einmündungen der Kirchstraße und des 'Steinhöfer Weg' in die Hauptstraße sowie auf dem Rathaus-Vorplatz. Statt dessen befindet sich dort nun Werbung für Angebote des Unternehmens.
Zwar sind die Werbebotschaften nur aufgeklebt, die Kunstwerke lassen sich aber nicht wieder freilegen. Denn offenbar um einen neutralen Hintergrund für die magenta-farbenen Werbebotschaften zu schaffen, wurden die farbenfrohen Bildmotive zuvor mit grauer Farbe überstrichen. Nur die Seitenflächen und die angebauten Kästen zur Stromversorgung weisen noch die vorherige, nun unsinnige Farbgebung auf. Warum dies - soweit bekannt am vergangenen Wochenende - ohne Rücksprache mit der Stadtverwaltung geschah, ist unklar.
Wie der bei der Stadt für die Graffiti-Aktion fachlich zuständige Beigeordnete Andreas Behncke auf unsere Anfrage angab, lag der Stadtverwaltung die schriftliche Genehmigung der 'Telekom' zur künstlerischen Gestaltung der Schaltkästen vor. Man habe mit dem Unternehmen nun bereits Kontakt aufgenommen, der Telekommunikations-Dienstleister habe daraufhin einen Lösungsvorschlag der Stadtverwaltung erbeten.
Dieser wird wohl so aussehen, daß der 'Telekom' unterbreitet wird, die Graffiti-Künstler zu beauftragen, die aufwendigen Spraybilder erneut aufzubringen und die diesbezüglich entstehenden Kosten mit dem Unternehmen abzurechnen. (cs)