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Seit dem heutigen Morgen ist die Autobahn 3 zwischen den Anschlußstellen Lohmar-Nord (30b) und Rösrath (30a) in Fahrtrichtung Köln voll gesperrt. Gegen 9 Uhr hatte es einen Stau in Höhe des Königsforstes gegeben, der bis auf das Lohmarer Stadtgebiet zurückreichte. Am Stauende hatte der Fahrer eines Silozuges mit drei Metern Abstand zu einem vorausfahrenden Sattelzug angehalten. Der nächstfolgende Fahrer jedoch bemerkte das Stauende zu spät, fuhr trotz einer langen Bremsblockierspur auf den Silo-Auflieger auf und schob das Gespann auf den vordersten LKW.
Glücklicherweise war der hinterste LKW leicht nach links versetzt auf den stehenden Sattelzug aufgeprallt. Der 51-jährige Fahrer aus Tschechien zog sich nach ersten Erkenntnissen schwere Beinverletzungen zu. Auf dem Beifahrersitz hätte es aufgrund der noch stärkeren Verformungen keine Überlebenschance gegeben. Auch die anderen beiden Fahrer wurden verletzt, der des mittleren LKW nur leicht, der des vorderen ebenfalls schwer. Zwei der Männer wurden zu Krankenhäusern gebracht.
Neben dem Rettungsdienst war auch die Lohmarer Feuerwehr zur Absicherung der Unfallstelle angefordert worden. Nach Eintreffen der ersten Kräfte wurden die Löschgruppen Scheiderhöhe und Breidt nachalarmiert. Die insgesamt rund 40 Einsatzkräfte der Feuerwehr mußten auch verhindern, daß in großer Menge ausgelaufener Kraftstoff in die Sülzauen abfloß. Rund 90 Minuten nach dem Unfall ließ die Polizei die aufgestauten Fahrzeuge auf dem Streckenabschnitt zwischen Lohmar-Nord und der Unfallstelle den Einsatzort einspurig passieren.
Aufgrund der Vollsperrung wird der Verkehr auf der Autobahn in Lohmar-Nord abgeleitet. Auf der Sülztalstraße und im weiteren Verlauf durch den Königsforst kommt es zu erheblichem Verkehrsaufkommen auf den Landstraßen. Dem Fernverkehr wird empfohlen, die A 3 schon am Kreuz Siegburg zu verlassen und über die A 560 und die A 59 nach Köln zu gelangen.
Die Bergung der drei aus Tschechien, Thüringen und Polen stammenden, teils ineinander verkeilten Fahrzeuge gestaltet sich schwierig. Zunächst muß ein Ersatzfahrzeug für das Silofahrzeug herangeführt werden, um die aus spezieller Asche bestehende Ladung durch Umpumpen aufzunehmen. Dem Vernehmen nach soll der aus Kassel kommende LKW erst gegen 15 Uhr am Unfallort eintreffen.
Auch die Ladung des hintersten LKW bereitet Probleme. Sie besteht aus mindestens acht Minibaggern, deren Verzurrung dem Aufprall nicht standgehalten hatte. Die hinteren rutschten zwischen weiter vorne fixierte, die vordersten durchbrachen die vordere Ladebordwand. Ein Minibagger rutschte gänzlich von der Ladefläche und fiel rechtsseitig neben den Auflieger, wo er aufrecht zum Stehen kam. Ein zweiter drohte ebenfalls herunterzukippen, wurde nur von der Plane am Absturz gehindert.
Die Sperrung wird voraussichtlich noch bis zum Spätnachmittag andauern. Es kommt zu langen Rückstauungen vor der Abfahrt Lohmar-Nord sowie auch vor dem Autobahnkreuz Siegburg. Sobald möglich, soll zunächst eine Fahrspur auf der Autobahn für den Verkehr in Richtung Köln freigegeben werden. Wann dies der Fall sein wird, ist derzeit noch unklar. (cs)
Nachtrag vom Abend : Die Unfallstelle ist seit 20 Uhr geräumt, es kommt aber immer noch zu Behinderungen durch den zuvor aufgestauten Verkehr.