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Motorradfahrer verunglückte auf der Flucht vor der Polizei

Im Berufsverkehr kam es heute morgen zu erheblichen Behinderungen im Umfeld der Zeithstraße. Grund war ein Verkehrsunfall an der Stadtgrenze zu Siegburg, der sich gegen 7.20 Uhr auf dem Schnellstraßen-Abschnitt der Bundesstraße 56 zwischen Siegburg-Stallberg und der Abfahrt Lohmar ereignete und eine rund vierstündige Vollsperrung verursachte.

Die Vorgeschichte begann gegen 7 Uhr in Siegburg-Stallberg, als eine Frau die Polizei zur Hilfe rief. Sie gab an, ihr Ex-Lebenspartner drohe die Reifen des Autos, in dem sie gerade mit ihrem Kind sitze, mit einem Schraubendreher zu zerstechen. Als die Polizei dort eintraf, hatte sich der Mann bereits mit einem Motorrad mit Euskirchener Kennzeichen entfernt.

Bei der nachfolgenden Fahndung entdeckte eine Streifenwagen-Besatzung ein entsprechendes Motorrad in einer Fahrzeugschlange, die auf der Zeithstraße bei Stallberg vor der roten Ampel an der Kreuzung mit der Bundesstraße 56 wartete. Bei Erblicken des Streifenwagens sei der Kradfahrer zwischen den wartenden PKW bis zur Haltelinie vorgezogen. Als der Streifenwagen daraufhin an der Fahrzeugschlange vorbeifuhr, habe der Kradfahrer die rote Ampel überfahren und sei mit hoher Geschwindigkeit auf den Schnellstraßen-Abschnitt der B 56 in Richtung Sankt Augustin geflüchtet.

Der Streifenwagen folgte dem Motorrad unter Einsatz von Sonderrechten - sprich Blaulicht und Martinshorn. Auf der Schnellstraße habe der Kradfahrer dann mehrere Fahrzeuge sowohl links als auch rechts über den Standstreifen überholt, so daß die Polizisten aufgrund des Verkehrs nicht aufschließen konnten. Im weiteren Verlauf sei der Motorradfahrer durch eine Lücke nach links auf die Gegenfahrbahn gewechselt. Bei einem gewagten Überholmanöver habe er dann die Kontrolle über die 600er-Suzuki verloren und in die linksseitige Leitplanke geprallt.

Während das Vorderrad des Motorrads an einer Stütze der Leitschiene hängenblieb, schleuderten Krad und Fahrer zurück auf den Asphalt. Die Maschine kam erst rund 50 Meter entfernt auf der in Fahrtrichtung rechten Fahrspur zum Liegen. Der Fahrer selbst rutschte auf der linksseitigen Standspur nahe der Leitplanke weiter. Auf der ebenfalls rund 50 Meter langen Schleifspur verteilte sich das Füllmaterial seiner aufgerissenen Jacke auf dem Asphalt.

Die kurz darauf eintreffenden Polizisten bemerkten, wie der Mann trotz seiner erlittenen Verletzungen aufstand und zur Seite ging. Er konnte als 31-Jähriger aus Rheinbach identifiziert werden. Die Polizisten übernahmen die Erstversorgung des Schwerverletzten, bis der alarmierte Rettungsdienst übernehmen konnte. Der 31-Jährige wurde anschließend zum Siegburger Krankenhaus gebracht. Die B 56 mußte für die Rettungsarbeiten und die nachfolgende Unfallaufnahme für vier Stunden voll gesperrt bleiben.

Während der polizeilichen Maßnahmen, für die aus Gründen der Neutralität Beamte der Bonner Polizeibehörde hinzugezogen wurden, wurden Zweifel an der Zulassung des Motorrades deutlich. Es ergaben sich Anhaltspunkte, daß das montierte Nummernschild nicht für diese Maschine herausgegeben wurde oder es sich gar um eine Totalfälschung handelt.

Die nachfolgenden Ermittlungen der Polizei ergaben, daß der Rheinbacher keine Fahrerlaubnis besitzt und das Motorrad nicht zugelassen war. Bezüglich des Kennzeichens besteht weiterhin der Verdacht der Urkundenfälschung und des Kennzeichen-Mißbrauchs. Die weiteren Vorwürfe lauten auf Verdacht der Straßenverkehrsgefährdung durch rücksichtsloses Fahren unter dem Einfluß berauschender Mittel. (cs)
 

14. September 2021,
erweitert am
15. September 2021


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