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Der Heimatverein Birk erinnert derzeit an ein rundes Jubiläum des wohl markantesten "Birkers", zumindest ist dieser durch seine Ausmaße der am weitesten sichtbare Punkt des gesamten Stadtgebietes - und das aus allen Himmelsrichtungen. Die Rede ist natürlich vom Funkturm an der Bundesstraße 56, der - wenn auch sehr knapp - zu Birk und nicht zu den benachbarten Orten Hochhausen (Neunkirchen-Seelscheid) oder Schreck (Siegburg) gehört, welche zu seinen Füßen - besser seinem Fuß - liegen. Seit nunmehr 50 Jahren bestimmt der Turm mit seinem Stahlbeton-Schaft und den heute vier Antennen-Plattformen das Bild des Birker Höhenrückens.
Dabei handelt es sich bei dem 1971 fertiggestellten Gebäude architektonisch keineswegs um ein Einzelstück. Vielmehr ist es ein Modell von der Stange, ein sogenannter "Typenturm" mit dem technisch klingenden Namen "FMT 2/71". Dieser Code lässt sich schnell auflösen, denn er steht für "Fernmeldeturm Typ 2" des Baujahrs 1971.
Deutschlandweit besitzt er einige Brüder, die sich nur durch die Form und Höhe der Antenne an der Spitze sowie die Anordnung der Plattformen zur Aufnahme von Empfangs- und Sendeanlagen unterscheiden. Bauherr der Immobilie war die damalige 'Deutsche Bundespost', heutiger Inhaber ist die 'Deutsche Funkturm GmbH' (DFMG), ein Tochter-Unternehmen der 'Deutsche Telekom'.
Der Birker Turm erhielt soweit bekannt auch im Sprachgebrauch nie einen anderen Namen als den offiziellen, der "Funkübertragungsstelle Lohmar 1" lautet. Dabei diente er in seiner fünfzigjährigen Geschichte verschiedenen Zwecken. So ist - oder besser war - auch die oftmals genutzte Bezeichnung Fernsehturm nicht ganz falsch. Denn zunächst wurde er auch zur Übermittlung von Fernsehbeiträgen verwendet. Weitere Funktionen erfüllte oder erfüllt er als Richtfunk-Station (zum Beispiel auf der Strecke Köln-Frankfurt), als Relais-Stelle für den Amateurfunk, als Sendemast für die Mobilfunk-Anbieter sowie für einen regionalen Radiosender.
Im vergangenen Jahr fungierte er zudem als Bühne für die "Night of Light 2020", mit dem die Veranstaltungs-Branche auf ihre schwierige Situation zu Zeiten der Corona-Pandemie aufmerksam machen wollte. Auf diese Weise erstrahlte er für einen Abend ausnahmsweise in intensiv-rotem Licht und sorgte für entsprechende Beachtung.
Uneinigkeit herrscht offenbar über die Höhe des Turms, wird sie doch je nach Quelle mit 125 Meter beziehungsweise 134 Meter angegeben. Die Wahrheit liegt fast in der Mitte : Wie die 'Deutsche Funkturm' auf Anfrage aufklärt, sind in der Konstruktionszeichnung aus dem Jahre 1969 nur 124,20 Meter vermerkt, in der Realität messe man aber 124,30 Meter. Hinzu komme ein Aufsatzrohr, mit dem der Turm auf 127,95 Meter anwuchs. Wann es ergänzt wurde sei nicht mehr ermittelbar. Den höchsten Punkt bildet aber eine an der Spitze seitlich montierte Rundstrahl-Antenne, die die Gesamthöhe auf 128,90 Meter heraufsetzt.
Nach unbestätigten Angaben führt eine Treppe mit 460 Stufen bis zum geräumigen Betriebsgeschoß zwischen den beiden breiteren Antennen-Plattformen hinauf, das die notwendige Übertragungstechnik beherbergt. Doch es geht auch einfacher, denn mit einem Aufzug ist der Höhenunterschied binnen Minuten überwunden. Für Montage- und Wartungsarbeiten kann man auch bis zum Ende des Stahlbeton-Schaftes aufsteigen. Von dort geht es die letzten rund 30 Meter über außen angebrachte Einholmleitern bis zur Antennenspitze hinauf. (cs)
Impressionen des Fernmeldeturms
Ausblicke aus dem Fernmeldeturm