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Es kam sehr plötzlich, das Hochwasser an der Agger im Lohmarer Stadtgebiet. War die Agger am gestrigen Morgen noch "brav" in ihrem Bett (Pegelstand Lohmar um Mitternacht 200 cm), trat sie am Vormittag über ihre Ufer, um bis zum Abend weite Teile des Aggertals einzunehmen. Bei Kreuznaaf und nördlich von Donrath erreichte sie eine Breite von mehreren hundert Metern - seitens der Feuerwehr scherzhaft als "Lohmarer Seenplatte" bezeichnet.
Der Höhepunkt des Hochwassers wurde zwischen 22 und 23 Uhr erreicht, als der Pegel in Lohmar 386 Zentimeter anzeigte - nur 24 Zentimeter weniger als beim Hochwasser im November 2010, als die alte Holzbrücke bei Schiffarth durch Treibholz beschädigt wurde und später ersetzt werden mußte.
Die meisten Wanderwege entlang der Agger wurden vom städtischen Bauhof mittels Verbotsschildern gesperrt, dies betraf auch die Fußgängerbrücke über die Agger im Norden Donraths. Am Damm entlang des Dornheckenwegs in Donrath stieg das Wasser bedrohlich, blieb aber unterhalb der Krone. An mehreren Stellen reichte die Wasserfläche bis an die Bundesstraße 484 heran, die Gebäude des Weilers Steinhauerhäuschen bei Kreuznaaf waren bereits vom Wasser umspült.
Einen zeitaufwendigen Einsatz hatte die Freiwillige Feuerwehr im Norden Wahlscheids. Am Pastoratsweg mußte ein Wohnhaus gegen das Eindringen von Wasser gesichert werden. Verantwortlich für die drohende Überflutung war nicht die Agger, sondern laut Feuerwehr ein kleiner Bachlauf, der vom benachbarten Hügel hinabfließt. Offenbar weil sich dessen Verrohrung im Bereich des Wohngebiets zugesetzt hatte, breitete sich das Wasser hinter den Häusern am Pastoratsweg aus.
Die Feuerwehr war gegen 17.15 Uhr alarmiert worden. Unzählige Sandsäcke wurden zum Einsatzort gebracht und von Hand in den Garten eines Wohnhauses geschafft. Angestautes Wasser wurde abgepumpt und in die Kanalisation der Straßenentwässerung eingeleitet. Rund vier Stunden waren die Feuerwehrleute beschäftigt, die Gefahr abzuwenden. Der 'Aggerverband' war ebenfalls involviert, um das den Rückstau auslösende Problem zu beheben. Vereinzelt waren die Wehrleute auch anderenorts im Einsatz.
Keine Sorgen mußten sich die besonders im Juni 2013 leidgeprüften Anwohner des Wohngebietes am Jabach (sogenanntes 'RSB-Gebiet') machen. Der Jabach blieb den gesamten Tag über unauffällig, führte zwar deutlich mehr Wasser, trat aber nicht über sein Bachbett hinaus. Eine Generalprobe des neuen Rückhaltebeckens ausgangs des Jabachtals blieb aus, ein Einstauen war nicht erforderlich, das Becken blieb leer. (cs)
Nachtrag vom Morgen : Über Nacht fiel der Pegel Lohmar der Agger wieder deutlich ab. Stand 8 Uhr am Donnerstag (12.03.) liegt er bei 325 Zentimetern, Tendenz weiter fallend.
Nachtrag vom Nachmittag : Das Hochwasser der Agger ist kontinuierlich rückläufig, am Donnerstag (12.03.) gegen 17 Uhr ist der Pegel Lohmar unter die 270 Zentimeter-Marke gefallen.