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Einen eher ungewöhnlichen und aufgrund der Örtlichkeit publikumswirksamen Einsatz hatte die Freiwillige Feuerwehr am heutigen Nachmittag zu absolvieren. Gegen 14 Uhr erfolgte die Alarmierung, nachdem sich in einem Ladenlokal an der Hauptstraße in Lohmar ein intensiver Gestank ausgebreitet hatte. Es bestand der Verdacht, daß Buttersäure dafür ursächlich war. Die Mitarbeiter des Bürobetriebs, eines Personaldienstleisters, begaben sich ins Freie und wurden später wegen Atemwegsreizungen vom Rettungsdienst untersucht.
Die Feuerwehr sperrte den Gehweg vor dem gegenüber dem Stadthaus gelegenen Gebäude ab. Zur Aufstellung der Einsatzfahrzeuge mußte auch die Hauptstraße einseitig gesperrt werden, der Verkehr aus Richtung Donrath wurde über den 'Wiesenpfad' abgeleitet. Neben dem Tagesalarm der Feuerwehr und dem Löschzug Lohmar kam die auf Gefahrgut spezialisierte Löschgruppe Breidt zum Einsatz. Die Löschgruppe Scheiderhöhe rückte zum Lohmarer Feuerwehrhaus nach, wo sie in Bereitschaft blieb. Insgesamt waren 42 Ehrenamtler im Einsatz, dazu Polizei und Rettungsdienst.
Um eine Eigengefährdung auszuschließen, betrat die Feuerwehr die Räumlichkeiten nur in Schutzanzügen und mit Atemschutz. Der Trupp fand den unter Verdacht stehenden Briefumschlag, der bereits am Freitag der Vorwoche in dem Büro eingetroffen sein soll. Der Brief und offenbar noch weitere Gegenstände wurden in Folienbeutel beziehungsweise -säcke verstaut und ins Freie geschafft. Ein Beamter der Spurensicherung der Kriminalpolizei übernahm die sichergestellten Gegenstände.
Chemische Tests der Feuerwehr hatten zuvor keine Gewissheit schaffen können, ob es sich bei dem den Gestank verursachenden Stoff tatsächlich um Buttersäure handelte. Da keine genaue Bestimmung möglich war, verzichtete man auf ein Lüften der Büroräume, um ein Austreten des Stoffes zu verhindern. Der verdächtige Briefumschlag soll nun einer Laboranalyse unterzogen werden.
Ebenso unklar ist, ob der Vorfall in Zusammenhang mit mehreren Fällen von Vandalismus steht, die sich im vergangenen Jahr ereigneten (wir berichteten mehrfach). Seinerzeit waren Eingangstür, Schaufenster und andere Fenster, Rolläden und die Fassade des Ladenlokals in (mindestens) drei Nächten mit Parolen besprüht worden. Diese hatten gesellschaftspolitische Inhalte und richteten sich dem Anschein nach gegen Zeitarbeit im Allgemeinen. (cs)