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Bürgermeister Horst Krybus übergibt der Projektgruppe "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" des Gymnasiums Lohmar die Urkunde zu Patenschaft für den Stolperstein und dankt ihnen für ihr Engagement - (Foto : Gymnasium Lohmar)

Gymnasiums-Projektgruppe übernimmt Patenschaft für 'Stolperstein'

Eine Information der Lohmarer Stadtverwaltung :  Am 16. Januar wurde der Projektgruppe "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" des Gymnasiums Lohmar die Patenschaft für den Stolperstein in der Hauptstraße / Einmündung Bachstraße durch Bürgermeister Horst Krybus übergeben. Die Gruppe macht sich zum Ziel, den Stein zu reinigen, da sein ursprünglicher Glanz nicht mehr vorhanden war. Mit dieser vermeintlichen Kleinigkeit des Reinigens möchte die Gruppe ein Zeichen gegen das Vergessen und für eine bewusste Auseinandersetzung mit den historischen Hintergründen setzen.

Mit der Reinigung des Steins wird ein sichtbares Zeichen gegen das Vergessen und für eine bewusste Auseinandersetzung mit den historischen Hintergründen gesetzt - (Foto : Gymnasium Lohmar)

Über diesen Zusammenhang und die Erinnerung in Form eines Steins im Boden fand ein offener Austausch statt.
Horst Krybus übergab der Gruppe eine Urkunde über die Patenschaft des Stolpersteins und lobte das Engagement der Schüler/innen. Zudem erklärte die Schulausschussvorsitzende Gabriele Krichbaum, dass sie stolz auf die sozialen Projekte der Schule neben der fachlichen Arbeit ist. Werner Küffner, Vorsitzender der Flüchtlingsinitiative Lohmar/Siegburg e.V., ergänzte, dass er die soziale Einstellung der Schüler/innen, die sich im Rahmen der Projektgruppe einsetzen, äußerst wertschätzt. Zuvor hatte er bereits zugesagt, die Patenschaft für die Projektarbeit des Gymnasiums Lohmar als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu übernehmen.

Der Lohmarer Künstler Herbert Döring-Spengler, der die Verlegung des Steins vor ungefähr zehn Jahren initiierte, berichtete über die ihm bekannten Hintergründe hinsichtlich der auf dem Stolperstein genannten Person Ernst Hoffmann, der im Bereich des Steins einen Gemüseladen betrieb.
Auch der ehemalige Bürgermeister Wolfgang Röger, in dessen Amtszeit der Stein verlegt wurde, nahm teil. Er hob die Bedeutung des Stolpersteins als Ort des Gedenkens in Lohmar hervor. Das Projekt der Stolpersteine stammt vom Künstler Gunter Demnig, der damit eine Form des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus anhand kleiner Gedenktafeln im Boden, die inzwischen an zahlreichen Orten in Europa zu finden sind, entwickelte.
 

Ältere Berichte zum Thema :
 

01.09.2009 - Historie, Personen, Vermischtes:

Erster 'Stolperstein' Lohmars an Hauptstraße gesetzt

Gunter Demnig (links) und Herbert Döring-Spengler bei der Verlegung des Steins

Der Künstler Gunter Demnig, der für die Verlegung der "Stolpersteine" zur Aufrechterhaltung der Erinnerung an vertriebene, deportierte, ermorderte oder in den Freitod getriebene Opfer des Nationalsozialismus verantwortlich zeichnet, hat am Sonntag den ersten Stein in Lohmar gesetzt. Den Fall des bislang einzig bekannten Falles im Stadtgebiet hat der örtliche Künstler Herbert Döring-Spengler angeregt. Durch Nachforschungen und Gespräche konnten die näheren Umstände seines Schicksals ermittelt werden :

Es handelt sich um Ernst Hoffmann, der 1891 in Lohmar geboren wurde und in den Kriegsjahren in die Niederlande flüchtete. Von hier wurde er jedoch in das Konzentrationslager ins heute in Polen gelegene Auschwitz verschleppt. Obwohl er dort beim Vormasch der alliierten Truppen befreit wurde und die Gefangenschaft überlebte, starb er an den Folgen der vorherigen Behandlung.

Gunter Demnig arbeitete den goldenen "Stolperstein" in Anwesenheit von Bürgermeister Wolfgang Röger und Landtagsmitglied Horst Becker in den Gehweg der Hauptstraße nahe der Einmündung der Bachstraße ein. Auf dem angrenzenden Grundstück wohnte die Familie von Ernst Hoffmann, die vormals hier eine Metzgerei betrieb. Mittlerweile erinnern Gedenksteine in mehr als 480 Orten in Deutschland sowie benachbarten Staaten an Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. (cs)

Der neue "Stolperstein"

 

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21. Januar 2020


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