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Beim Zusammenstoß eines PKW mit einem Rettungswagens auf einer Einsatzfahrt auf der Donrather Kreuzung sind sieben Insassen in insgesamt vier beteiligten Fahrzeugen teils schwerverletzt worden. Die Unfallursache ist noch unklar und Gegenstand polizeilicher Untersuchungen. Zu den offenen Fragen zählt, ob der Rettungswagen mit Sonderrechten (Blaulicht und Martinshorn) unterwegs war und welches Fahrzeug bei Rotlicht in den Kreuzungsbereich eingefahren ist.
Gegen 23.20 Uhr am gestrigen Abend war ein Rettungswagen des Rhein-Sieg-Kreises auf der Bundesstraße 507 aus Richtung Pohlhausen in Richtung Rösrath unterwegs. Als der 'Mercedes Sprinter' die Kreuzung geradeaus passierte, um auf die Landesstraße 288 zu gelangen, wurde er im Frontbereich von einem von links, aus Richtung der Autobahn 3 kommenden 'VW T-Roc' getroffen. Beide Fahrzeuge wurden abgelenkt und schleuderten unkontrolliert über die Kreuzung.
Das SUV prallte gegen einen bei Rotlicht auf dem Linksabbieger der L 288 wartenden Fiat-Kleinwagen, der auf die B 484 in Richtung Wahlscheid abbiegen wollte. Zusätzlich wurde ein daneben stehender 'Ford S-Max' durch Trümmerteile beschädigt. Der Rettungswagen drehte sich um die eigene Achse, brachte einen Ampelmast und einen Laternenmast zum Umstürzen und kam auf dem Rechtsabbieger von der B 484 auf die L 288 zum Stillstand.
Die Fahrerin des Rettungswagens (Alter noch unklar) erlitt schwerste Verletzungen, eine Lebensgefahr kann laut Polizei nicht ausgeschlossen werden. Ihr 29-jähriger Beifahrer und eine im Patientenraum mitfahrende 19-jährige Praktikantin wurden leicht verletzt. Der Fahrer des 'VW T-Roc' (54) und dessen Beifahrer, beide aus Engelskirchen, trugen schwere Verletzungen davon. In dem von diesem Fahrzeug getroffenen und zurückgestoßenen 'Fiat Panda' wurden die 43-jährige Fahrerin und eine 54-jährige Mitfahrerin leicht verletzt. Die beiden Insassen des dritten PKW blieben unverletzt.
Die unter anderem per Sirenen alarmierte Feuerwehr der Standorte Lohmar und Scheiderhöhe rückte mit einem Großaufgabot von 60 Einsatzkräften an. Entgegen der Befürchtungen war keine der Personen in den unfallbeteilgten Fahrzeugen eingeklemmt worden. Weil die Fahrerin des Rettungswagens aber durch die Verformungen der Fahrerkabine nicht zugänglich war, mußte die Tür mit einem hydraulischen Spreitzer geöffnet werden. Neben der Feuerwehr waren fünf Rettungswagen, zwei Notärzte und der ärztliche Leiter des Rettungsdienstes zur Unfallstelle geeilt.
Aufgrund der Schwere des Unfalls zog die Polizei Spezialisten des Kölner Polizeipräsidiums zur Unfallaufnahme hinzu. Weil zahlreiche Aufnahmen mittels eines 3D-Scanners angefertigt werden müssen, wurden für die Arbeiten fünf Stunden angesetzt. Die weitgehende Sperrung der Kreuzung dauert damit bis mindestens 6 Uhr an, voraussichtlich länger. Aufgrund des Ausfalls der Ampelanlagen ist auch danach noch mit Behinderungen zu rechnen. Daher sollte die Kreuzung im Berufsverkehr weitläufig umfahren werden.
Nachtrag vom Mittag : Die Sperrung der Donrather Kreuzung dauerte bis weit in den Vormittag an. Im morgendlichen Verkehr kam es zu erheblichen Behinderungen. Der vom Jabachtal kommende Berufsverkehr in Richtung Autobahn oder Köln mußte komplett über Lohmar-Ort abgeleitet werden. Weil die Innenstadt damit überlastet war, kam es zu einem Rückstau bis auf die B 507. (cs)