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Während die Auswirkungen des Sturmtiefs "Eberhard" noch abgearbeitet wurden, kam es am Sonntagabend (10.03.) kurz nach 19 Uhr zu einer Alarmierung der Feuerwehr wegen eines Gebäudebrandes in Agger. Die Einsatzstelle weckte gleich Erinnerungen an den 26. April des Jahres 2001. Damals war der Dachstuhl des 'Landhotel Naafs-Häuschen' aufgrund eines Blitzeinschlags in Brand geraten. Auch dieses Mal war es zu einem Brand in dem 1990 errichteten, achteckigen Hoteltrakt gekommen. Allerdings befand sich der Brandherd dieses Mal im Keller, genauer gesagt im Saunabereich des Gebäudes.
Die Einsatzleitung ließ nach einer halben Stunde Stadtalarm auslösen. Immer mehr Einsatzfahrzeuge trafen an dem nahe der Bundesstraße 484 gelegenen Hotel ein, rund 130 Kräfte der Lohmarer Wehr waren schließlich involviert. Die Strecke zwischen Wahlscheid und Overath war schon zu Beginn des Einsatzes zwischen Bachermühle und Agger vollständig für den Verkehr gesperrt worden. Die Fahrbahn diente bis in die späten Abendstunden als Aufstellraum für die Dutzenden von Lösch- und Rettungsfahrzeugen.
Die Hotelgäste waren sofort nach Bemerken des Feuers ins Freie geführt worden. Die Feuerwehr ging von außen und mit zwei Trupps auch im Innenangriff gegen die Flammen vor. Wehrleute berichteten von der ungeheuren Hitze, die ihnen beim Vortasten in den Saunabereich entgegenschlug. Aus den geöffneten Kellerfenstern drang dichter Rauch ins Freie, der sich in der feuchten Außenluft zu einem zeitweise dichten, beißenden Nebel ausbreitete.
Gegen 20.30 Uhr wurden vorsichtshalber weitere Kräfte aus Neunkirchen-Seelscheid, Troisdorf und Sankt Augustin angefordert, um bei Bedarf die Atemschutzträger der Lohmarer Wehr ablösen zu können. Die zusammen 31 Verstärkungskräfte mußten jedoch nicht mehr eingreifen und konnten ab 22 Uhr wieder abrücken, als das Feuer unter Kontrolle war. Zu diesem Zeitpunkt waren die Lohmarer Wehrleute noch dabei, letzte Brandnester aufzuspüren. Zudem war unter Zuhilfenahme von Überdrucklüftern schon mit der Entrauchung des Gebäudes begonnen worden.
Nach derzeitigem Kenntnisstand wurde niemand verletzt, auch nicht von den - inclusive in Bereitschaft stehendem Rettungsdienst - rund 170 Einsatzkräften. Der Sachschaden dürfte indes erheblich sein. Neben dem Saunabereich, der weitgehend zerstört sein soll, wurden auch andere Teile des Kellers verrußt. Über das Treppenhaus und Lüftungsschächte seien auch das Erdgeschoß und das Obergeschoß verqualmt worden, davon seien laut Feuerwehr auch 16 der Gästezimmer betroffen.
Angaben zur Brandursache konnten am Abend noch nicht getätigt werden. Dem üblichen Ablauf nach werden Brandsachverständige der Kriminalpolizei den Brandort begehen und sich auf Spurensuche begeben. Die Hotelleitung sorgte dafür, daß die unfreiwillig ausquartierten Hotelgäste, deren Anzahl nicht bekannt wurde, in einem anderen Hotel im Aggertal Unterkunft fanden. Der Einsatz der Feuerwehr dauerte bis nach Mitternacht an, auch danach blieb der Löschzug Wahlscheid als Brandsicherheitswache vor Ort. (cs)