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Im Frühjahr des vergangenen Jahres war der Bau einer zeitgemäßen Skater- und BMX-Anlage am Schulzentrum im 'Donrather Dreieck', unmittelbar am neuen Jugendzentrum gelegen, seitens der Politik beschlossen worden. An gleicher Stelle befand sich vor dem Bau von Jugendzentrum und Mensa der alte Skatepark, bestehend aus einzelnen Aufbauten, die dann dem Baulager des Neubaus weichen mußten und für eine Neuaufstellung nicht mehr verwendbar waren.
Mitte März nun begannen die Bauarbeiten der von einem Kölner Fachbüro entworfenen Anlage aus einer durchgehenden Betonlandschaft (siehe Bericht vom Juni 2017 ). Die Umsetzung der Planungen übernahm die in Stolberg bei Aachen ansässige, international tätige Firma 'Camp Ramps', die sich auf Skateparks, Parkour-Anlagen sowie Kletter- und Boulder-Wände spezialisiert hat. Nach zwei Monaten konnten die Arbeiten abgeschlossen werden, Mitte vergangener Woche wurde die Anlage vom TÜV abgenommen.
Auch wenn der neue Skatepark offiziell noch nicht freigegeben war, eroberten Jugendliche und junge Erwachsene das Areal sofort für sich. Das lange Wochenende mit Feiertag, die Pfingstferien und das sommerliche Wetter führten gleich zu einem beachtlichen Andrang. Der Bedarf für eine solche Anlage ist vorhanden, wie klar zu erkennen ist. Dies rechtfertigt auch die Kosten, die mit etwas über 200.000 Euro zu Buche geschlagen haben sollen - etwas mehr als eingeplant. Das 34 mal 19 Meter große Areal ist gleichermaßen für Skateboards, BMX-Fahrräder und Scooter geeignet. Mountainbikes gehören hier ausdrücklich nicht zu den erwünschten Sportgeräten.
Dass die hier vertretenen Fun-Sportarten aus dem angelsächsischen Kulturraum kommen, erkennt man auch am Sprachgebrauch in der Szene. So umfaßt die Anlage eine Flat (Ebene), Banks (schräge Rampen), Transitions (Übergänge / Hohlkehlen), Curbs (Kanten) und Ledges (Leisten) zum Entlangrutschen, Kicker (Sprungrampen), Wallrides (senkrechte Sprungwände), einen "Wobble" und einen Pool oder Bowl (in den Boden eingelassenen Bereich aus Hohlkehlen).
Nutzer der Anlage, die ein breites Altersspektrum umfassen und von Anfängern über ein breit gefächertes Mittelfeld bis hin zu Könnern reichen, haben aber auch bereits Kritikpunkte geäußert. Diese betreffen zumeist gar nicht die im näheren Umkreis einzigartige Anlage, sondern deren Umfeld. So gibt es nur eine einzige Sitzbank am Rand, eine in der Ursprungsplanung dargestellte lange Sitzmauer wurde (bislang) nicht umgesetzt. Bedarf für mehr Sitzgelegenheiten ist schon jetzt ersichtlich. Die auf der Anlage befindlichen Aufbauten sind übrigens Sportelemente, keine Sitzbänke. Auch daß nur ein Papierkorb im Umfeld der Anlage plaziert wurde, scheint sich schon zu rächen - ein Müllproblem ist vorprogrammiert. Viele Nutzer bringen Getränke mit, deren Verpackungen irgendwo verbleiben müssen. Solche Probleme sind sicherlich lösbar.
Es ist auf jeden Fall dringend zu empfehlen, beim Befahren der Anlage einen Helm zu tragen. Stürze sind bei den hier ausgebübten Sportarten durchaus an der Tagesordnung. Außerdem können Zusammenstöße zwischen verschiedenen Nutzern nicht ausgeschlossen werden. Ein Aufprall auf den harten Bodenboden oder die Kanten der Elemente kann jedoch ernste Folgen haben. Aus diesem Grund sind gegenseitige Rücksichtnahme und eine persönliche Schutzausrüstung nicht zu unterschätzen. Der Sturzhelm sollte also Standard sein, auch wenn es in der Praxis derzeit noch anders aussieht.
Die offizielle Eröffnung der Skate- und BMX-Parks ist übrigens für den 22. Juni vorgesehen. Zur Benutzung freigegeben ist die Anlage allerdings schon jetzt. Auch der zunächst verbliebene Bauzaun vor dem Areal wurde zwischenzeitlich abgeräumt. Dem sportlichen Vergnügen steht also nichts mehr im Wege. (cs)
(Fotodokumentation folgt)