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Die kurze Unaufmerksamkeit eines LKW-Fahrers sollte am Mittwoch den Tagesverlauf von drei Dutzend Einsatzkräften von Polizei und Feuerwehr sowie von tausenden Autofahrern beeinflussen. Durch eine sechsstündige Vollsperrung der Zeithstraße (B 56) zwischen Siegburg-Stallberg und Lohmar-Heide von 14 Uhr bis 20 Uhr blieben den Verkehrsteilnehmern zwischen Bonn, Siegburg und Sankt Augustin einerseits und den Bergkommunen des Kreises andererseits nur Ausweichstrecken.
Schon am Nachmittag machte sich das zusätzliche Verkehrsaufkommen in Lohmar, auf der Ortsumgehung über die Autobahn 3, an der Donrather Kreuzung und auf der B 507 im Jabachtal deutlich bemerkbar. Im Berufsverkehr verschärfte sich die Situation und es kam zu erheblichen Staubildungen und entsprechenden Wartezeiten, wovon indirekt auch die Sülztalstraße (L 288) betroffen war.
Was war geschehen ? Ein nach abweichenden Angaben 29- oder 30-jähriger LKW-Fahrer aus Much hatte gegen 13.40 Uhr die Bundesstraße 56 über den sogenannten "Schlangensiefen" von Siegburg in Richtung Seelscheid befahren. Rund 200 Meter vor dem Erreichen des Abzweigs nach Lohmar-Heide kam der 18-Tonner auf gerader Strecke nach rechts von der Fahrbahn ab. 75 Meter weit ließen sich die Spuren des Lastwagens in der abfallenden Böschung verfolgen, bevor er auf die rechte Seite umkippte. Glücklicherweise blieb der LKW nicht mit der Fahrerkabine, sondern "nur" mit dem höheren Aufbau an einem Baum hängen.
Die Feuerwehr wurde mit dem Stichwort einer eingeklemmten Person alarmiert. Dem war aber nicht so, der Mucher konnte die Kabine mit Unterstützung eines Ersthelfers selbst verlassen. Im Anschluß an die Erstversorgung seiner leichten Verletzungen vor Ort wurde er zu einem Krankenhaus gebracht.
Nach der polizeilichen Unfallaufnahme wartete die Polizei noch mit der Beauftragung der Bergung des LKW. Zunächst kümmerten sich die Feuerwehrleute - nach der Sicherung des Fahrzeugs gegen weitere Bewegungen - um die Entleerung des Laderaums. Dieser war mehr als zur Hälfte mit Futtermittel-Säcken und 25-Kilogramm-Verpackungen von Tiereinstreu beladen. Die Wehrleute bildeten eine lange Kette und beluden einen vom Inhaber des LKW herbeigeschafften Kleintransporter und einen weiteren LKW mit den unversehrten Waren. Nur mehrere schwere Bigbags mit losen Futtermitteln blieben zurück.
Bevor mit der eigentlichen Bergung begonnen werden konnte, mußte die Feuerwehr die Drehleiter aus Lohmar nachordnern, um die Äste des stark beschädigten Baumes herunterzuschneiden und den Baum letztlich zu fällen, ohne den darunterliegenden LKW zu treffen. Auch das über die Bundesstraße ausladende Astwerk eines zweiten Baumes mußte gestutzt werden, um den nötigen Luftraum für den Einsatz eines Autokrans zu schaffen. Mit Hilfe des Krans und eines LKW-Abschleppwagens wurde der LKW letztlich allmählich aufgerichtet, auf die Straße gehoben und abtransportiert.
Nach der Reinigung der Fahrbahn konnte die Strecke am Abend wieder für den Verkehr freigegeben werden. Über die Höhe des entstandenen Sachschadens liegen keine Informationen vor. (cs)