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Der Verkehrsunfall auf der Autobahn 3 am Sonntagabend (19.11., siehe separate Meldung) war schon fast "abgearbeitet", als ein folgenschwerer Fahrfehler eines Autofahrers für einen Feuerwehrmann des Löschzugs Lohmar, der sich mit seinen Kameraden zur Absicherung des Unfalls auf einem von zwei abgesperrten Fahrsteifen aufhielt, schlimme Konsequenzen hatte.
Zur Absicherung des vorangegangenen Alleinunfalls in Höhe der Ortslage Euelen am Ausgang des Sülztals in Fahrtrichtung Frankfurt hatte die Freiwillige Feuerwehr in Abstimmung mit der Polizei zwei der drei Fahrstreifen gesperrt. Zur Kenntlichmachung stand - neben zahlreichen Warnlampen und Warnbaken - ein LKW der Feuerwehr mit eingeschaltetem Blaulicht auf dem Standstreifen. Rund 80 Meter davor blockierte ein entsprechend beleuchtetes Löschfahrzeug die rechte Fahrspur, nochmals versetzt davor ein Streifenwagen der Autobahnpolizei die mittlere Fahrspur. Dem teils mit hoher Geschwindigkeit vorbeiziehenden Durchgangsverkehr blieb nur der linke Fahrstreifen.
Warum gegen 23.10 Uhr plötzlich ein PKW - der Spurenlage nach zwischen den beiden versetzt stehenden Feuerwehr-LKW hindurch - in die Unfallstelle raste, ist noch unklar. Offenbar neben dem Löschfahrzeug, somit auf dem Standstreifen, erfaßte der BMW der '1er-Serie' einen 34-jährigen Feuerwehrmann, bevor der PKW über den Grünstreifen in die Böschung schleuderte, mehrere kleine Bäume abbrach und wieder zu Boden rutschte. Unmittelbar hinter dem Heck des nun entgegen der Fahrtrichtung stehenden Wagens blieb der Feuerwehrmann liegen. Seine Kameraden kümmerten sich um den - laut Polizei - Schwerstverletzten.
Der Verkehr auf der Autobahn wurde nun angehalten, die Richtungsfahrbahn Frankfurt ab der Ausfahrt Rösrath vollständig gesperrt. Ein Notarzt und drei Rettungswagen konnten auf diese Weise teils von der nahen Behelfsauffahrt gegen die Fahrtrichtung zur von dort aus nahen Unfallstelle eilen. Zusätzlich wurden weitere Feuerwehrkräfte der Löschgruppe Scheiderhöhe nachalarmiert. Nach der Erstversorgung wurde der Schwerstverletzte zu einem Krankenhaus gebracht, sein Zustand gilt als kritisch. Der 23-jährige Fahrer des BMW aus Siegen verletzte sich bei dem Unfall nur leicht. Die Polizei stellte sein Mobiltelefon sicher und ordnete Tests an, die einen etwaigen Alkohol- oder Drogenkonsum ermitteln sollen.
Die Einsatzkräfte des Löschzugs Lohmar, die den Unfall ihres Kameraden miterleben mußten, wurden von nachgerückten Feuerwehrleuten der Löschgruppe Scheiderhöhe abgelöst. Um das Geschehene besser verarbeiten zu können, wurde eine psychologische Betreuung organisiert. Zur Untersuchung des Unfallhergangs blieb die Autobahn bis in die Nachtstunden gesperrt. Hierzu kam eine Unfallaufnahmegruppe des Polizeipräsidiums Köln zum Einsatz.
Die Unfälle des Abends haben nebenbei eindeutig gezeigt, wie wichtig die beiden Behelfszufahrten von der Landesstraße 84 beidseits der Autobahn für eine schnelle Versorgung von Unfallopfern sind. Die Absicht des 'Landesbetrieb Straßen NRW', auf die östliche Zufahrt beim geplanten Bau eines LKW-Rastplatzes auf dem Gelände der ehemaligen Polizeistation (und heutigen Lagerplatz der Autobahnmeisterei) zu verzichten, sollte dringend überdacht werden.
Die Redaktion wünscht dem schwerverletzten Feuerwehrmann, der seine Freizeit für die Sicherheit seiner Mitmenschen einsetzte, eine möglichst baldige und vollständige Genesung. (cs)
Meldung zum vorangegangenen Unfall vom gleichen Abend :
Autos schleudern im Wochentakt bei Euelen von der A 3
Was macht die kurze Gerade der Autobahn 3 bei Euelen ausgangs des Sülztals so viel gefährlicher als andere Streckenabschnitte ? Zum mindestens fünften Mal dieses Jahr ist am gestrigen Abend ein heckgetriebenes Fahrzeug in Höhe der ehemaligen Polizeistation außer Kontrolle geraten und verunglückt. Es war schon der dritte vergleichbare Vorfall in diesem Monat. Der BMW der '1er-Reihe' geriet kurz vor 22 Uhr auf den Grünstreifen, überfuhr ein Wildwechsel-Warnschild und überschlug sich am Fuß des Hanges. Schließlich blieb er - wieder auf den Rädern - quer zur Fahrtrichtung auf der rechten Fahrspur stehen.
Der Fahrer, ein aus Belgien stammender Mittdreißiger, konnte noch selbst aussteigen. Weil ihm eine - zumindest kurzzeitige - stationäre Behandlung bevorsteht, gilt er nach polizeilicher Definition als schwer verletzt. Glücklicherweise prallte kein nachfolgendes Fahrzeug in das Autowrack. Neben dem Rettungsdienst inclusive Notarzt wurde die Freiwillige Feuerwehr zur Absicherung der Unfallstelle angefordert. Diese mußte zunächst bis zur Anschlußstelle Königsforst fahren, um die Unfallstelle auf der Rückfahrt erreichen zu können.
Bis zur Bergung des verunglückten Fahrzeugs wurden zwei der drei Fahrspuren für den Verkehr gesperrt. Nachdem das Wrack abtransportiert worden war und die Einsatzkräfte auf eine Kehrmaschine warteten, die die verunreinigte Fahrbahn säubern sollte, kam es zu einem tragischen Folgeunfall, als ein Autofahrer aus unklaren Gründen in die Unfallstelle raste (siehe separate Meldung). (cs)