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Lohmar ist um ein weiteres Überbleibsel seiner Siedlungsgeschichte ärmer. Innerhalb weniger Tage wurde das letzte mit einer originalen Backsteinfassade erhaltene Haus im zentralen Bereich der Lohmarer Hauptstraße abgerissen. Mit Ausnahme des zu einem Ladenlokal mit Schaufensterfront umgebauten Erdgeschosses war die Front des Hauses noch im Ursprungszustand. Seine Geschichte reicht bis ins späte 19. Jahrhundert zurück. Das Haus stand nicht unter Denkmalschutz und auch die Bausubstanz mag marode gewesen sein. Viele Lohmarer bedauern dennoch den Verlust eines Teils des Häuserensembles mit seinen vor einigen Jahren restaurierten Nachbarhäusern.
Während des Abrisses, der aufgrund der Nähe zur Hauptstraße und des nur teilweise gesperrten Gehwegs zunächst nicht mit schwerem Gerät, sondern praktisch Stein für Stein erfolgte, geriet ein Löwenkopf in die Aufmerksamkeit der Heimatforscher. Das Fassaden-Ornament zierte - wir das historische Foto belegt offenbar schon seit der Bauzeit - die zugemauerte mittlere Fensternische im ersten Obergeschoß. Laut Heimat- und Geschichtsverein habe die Stadtverwaltung daraufhin auf die Sicherung des markanten roten Löwenkopfs hingewirkt. Er könnte zur Erinnerung an das historische Haus in einen Neubau integriert werden, so Überlegungen des Vereins.
Der geplante Neubau an gleicher Stelle soll in Breite und Höhe andere Ausmaße als das historische Haus haben. Mit vier Geschossen wird er etwa die Höhe des benachbarten Neubaus an der Ecke zum Breiter Weg aufweisen. Das Wohn- und Geschäftshaus soll auch breiter als der Vorgänger nebst dessen Anbau werden, somit die komplette Baulücke ausfüllen, die nach dem Abriß an der Hauptstraße entstanden ist. (cs)