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Ideen für Parkraumkonzept Lohmar-Ort bergen reichlich Zündstoff

Dieser Teil des Parks würde zum Parkplatz umgewandelt, links die 'Villa Friedlinde'

Die Lohmarer müssen wieder einmal um den Erhalt ihres Parks im Ortszentrum bangen. Denn erneut gibt es Pläne, den Park der 'Villa Friedlinde' teilweise in einen Parkplatz umzuwandeln. Schon vor vier Jahren gab es Überlegungen, den Parkplatz an der Poststraße in den Park hinein auszuweiten. Damals waren bereits Markierungen gesetzt worden, die das Ausmaß des Parkplatzes verdeutlichen sollten. Die Politik entschied sich damals aber gegen die Erweiterung, "nur" die zehn Spitzahorn-Bäume entlang des Parkplatzes wurden gefällt (siehe  Öffnet einen internen Link im aktuellen FensterBericht von April 2013 ), um ihn ohne Ausdehnung in den Park von 18 auf 28 Stellflächen zu erweitern. Der neuerliche Vorschlag sieht nun die Schaffung 24 zusätzlicher Parkplätze im Bereich des Parks vor - eine Erweiterung, die weit über die damaligen Planungen hinausgeht, welche aus Reihen der Politik seinerzeit als inakzeptabel bezeichnet wurden.

Aber der Reihe nach :  Die Stadtverwaltung hatte ein Stadtplanungsbüro damit beauftragt, ein Parkraumkonzept für den Ort Lohmar zu erarbeiten. Dieses begann mit einer Bestandsaufnahme der vorhandenen öffentlichen Parkplätze und derjenigen privaten Parkplätze, die aber öffentlich zugänglich sind. Zu Letzteren zählen Supermarkt- und andere Kundenparkplätze. Die Untersuchung kam zu dem Ergebnis, daß 450 öffentliche und 666 private Stellflächen vorhanden sind

Durch die Neubauten und damit verbundenen Angebote im Zentrum würde zudem zusätzlicher Verkehr generiert, der bis 2025 einen Nachfrage-Zuwachs von 12 Prozent ausmache, was 54 neue Stellplätze erforderlich machen werde. Von den vorhandenen öffentlichen Stellplätzen seien zudem 266 zu 80 oder mehr Prozent belegt. Zu deren Entlastung müßte das Parkraumangebot um 20 Prozent ausgeweitet werden, in Zahlen 53 Stellplätze. - Fazit :  Insgesamt entstehe bis 2025 ein Fehlbedarf von 107 Stellplätzen.

18 Stellplätze davon konnten gleich abgehakt werden, sie wurden auf dem neuen Parkplatz hinter dem Rathaus angelegt. Daß an gleicher Stelle durch den Mehrfamilienhaus-Neubau mehr als 40 Plätze entfallen waren, fiel nicht ins Gewicht. Sie waren bei der erfolgten Bestandsaufnahme schon nicht mehr mitgezählt worden. Fünf Stellplätze werden durch die Erweiterung des Parkplatzes auf die Rasenfläche vor der evangelischen Kirche geschaffen, weitere fünf Plätze nach Abschluß der im Bau befindlichen Gewerbeobjekte entlang der Raiffeisenstraße. Nun kommt die schon angesprochene Erweiterung des Parkplatzes an der Poststraße um 24 Stellplätze hinzu. Somit hätte man vom errechneten Fehlbedarf von 107 Stellplätzen bereits 52 abgedeckt.

Die Parkzeiten im zentralen Bereich der Hauptstraße könnten drastisch verkürzt werden

Die restlichen Stellplätze sollen mit einem Trick realisiert werden, indem man die erlaubte Höchstparkdauer teils drastisch reduziert. Dies würde für den Einbahnbereich der Hauptstraße (25 Stellplätze) eine Reduzierung von zwei Stunden auf nur noch 30 Minuten bedeuten, für die angrenzenden Abschnitte der Hauptstraße bis zum Steinhöfer Weg im Süden und bis zur Johannesstraße im Norden auf eine Stunde, gleiches gilt eingangs der Rathausstraße für einen Teil der Poststraße (zusammen 31 Stellplätze). Durch die kürzeren Standzeiten könnten so 38 beziehungsweise 16 zusätzliche Parkvorgänge ermöglicht werden, zusammen also 54. Mit den 52 neugeschaffenen Parkplätzen kommt man in der Summe auf 106. Stellt man den ermittelten Fehlbedarf von 107 Plätzen gegenüber, wird von einer "ausgeglichenen Parkraum-Bilanz" gesprochen.

Neben der Parkzeit-Verkürzung birgt das Parkraumkonzept aber noch mehr Sprengstoff. So wird etwa vorgeschlagen, die Parkplätze auf dem gesamten Frouardplatz, eingangs der Raiffeisenstraße (gegenüber 'Lidl') und vor der evangelischen Kirche zu bewirtschaften - sprich mittels Parkscheinautomaten kostenpflichtig zu machen. Damit wären die Zeiten, daß alle öffentlichen Parkplätze in Lohmar kostenfrei nutzbar sind, vorbei.

Die Parkplätze auf dem Frouardplatz könnten schon bald kostenpflichtig werden

Ein sich durch die Verkürzung von Parkzeiten verschärfendes Problem wurde auch angedacht :  die Möglichkeiten für Autofahrer mit längerfristigem Parkbedarf (etwa bei Arztbesuchen) oder für Dauerparker, etwa bei im Zentrum Beschäftigten. Hierfür wird die Errichtung von Parkpaletten auf dem Parkplatz des Stadthauses (44 Stellplätze) und dem Parkplatz eingangs der Raiffeisenstraße (fünf versetzte Ebenen mit gut zehn Meter Gesamthöhe und 117 Stellplätzen) vorgeschlagen. Letztere wäre effektiver, wenn die Fläche des angrenzenden Wohnhauses (Ecke Kirchstraße / Raiffeisenstraße) mit überplant werden könnte. Im Erdgeschoß dieser Parkpalette sollte Einzelhandel untergebracht werden.

Des weiteren wird über Tiefgaragen nachgedacht. Unter dem Vorplatz des Rathauses wäre eine solche aufgrund der geringen Fläche und der Baukosten unwirtschaftlich. Effektiver wäre eine solche unter dem Frouardplatz. Hier könnten pro Ebene 95 Stellplätze geschaffen werden. Bei Einbeziehung eines denkbaren Neubaus auf dem Areal zwischen Frouardplatz, Breiter Weg und Hauptstraße könnte das Parkraumangebot nochmals deutlich erhöht werden.

Für den Parkplatz an der Raiffeisenstraße wird eine Parkpalette für Dauerparker vorgeschlagen

Nicht im Parkraumkonzept angesprochen wurde übrigens eine Fläche, die im Zentrum des größten Parkraumbedarfs liegt, aber als tabu gilt. Es ist der nördliche Teil des Frouardplatzes, der im Jahre 2003 mit 280.000 Euro Fördermitteln des Landes in eine ebene Fläche umgestaltet wurde, um als Festplatz nutzbar zu sein. Eine Umnutzung zum Parkplatz würde die Rückforderung der Fördergelder auslösen. Zumeist präsentiert sich die Fläche menschenleer, weil sie im Gegensatz zu früher, wo sie Brunnen, Bachlauf und Grünflächen aufwies, keinerlei Aufenthaltsqualität mehr bietet. Dies soll jedoch bald durch mobile Blumenkübel und Außengastronomie verbessert werden. Ob das in der Praxis umsetzbar ist, bleibt aber abzuwarten. Erfolglose Belebungs-Versuche dieser Art gab es in der Vergangenheit schon mehrfach.

Beschlossen wurde noch nichts von den vorgestellten Ideen. Die Mitglieder des städtischen Ausschusses für Bauen und Verkehr wollen das "wichtige Thema" zunächst intensiv in den Fraktionen beraten, aber auch mit Firmen und Bürgern sprechen. Das Konzept biete ein "Füllhorn von Ideen". Eine Entscheidung über das Parkraumkonzept oder einzelne seiner Vorschläge soll nach der Sommerpause erfolgen. (cs)

21. Mai 2017

Die ohnehin ungenutzte "Multifunktionsfläche" auf dem Frouardplatz, einem Ort des höchsten Parkdrucks in Lohmar, ist dagegen nicht einmal in der Diskussion

 

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