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Pferd verunglückte auf spiegelglattem Aggerbrücken-Anbau

Es hätte als Tierdrama enden können, ging nach ersten Einschätzungen zum Glück aber gut aus :  Heute morgen gegen 10 Uhr führte eine Frau ein stattliches Pferd - von Seiten der Bundesstraße 484 kommend - auf die vor zwei Jahren an die Aggerbrücke der Wahlscheider Straße angebaute Brücke für Fußgänger und Radfahrer. Beim Betreten des neuen Belags bemerkte die Frau, daß dieser Weg nach den winterlichen Nachttemperaturen eisglatt war. Daher stoppte sie das Pferd, um zu wenden und zurückzugehen.

Die schwere Stute, ein fünfjähriges Friesenpferd, rutschte dabei aus, die Hinterbeine schlugen in Richtung des der Hauptbrücke zugewandten Geländers. Das linke Bein stieß zwischen dem Boden und der Unterkante des Geländers durch, das rechte war zwischen zwei der senkrechten Streben geraten.

So konnte sich das quer zum Weg auf dem Bauch liegende Pferd aus eigener Kraft nicht mehr befreien, aufgrund der Größe der Hufe war der Rückweg versperrt. Aus diesem Grund wurde die Freiwillige Feuerwehr zur Hilfe gerufen, Einheiten aus Wahlscheid, Scheiderhöhe und Lohmar eilten zum Unfallort.

Während das durch die Ausnahmesituation aufgeregte Pferd von Helfern beruhigt und von einem in der Nähe praktizierenden Tierarzt, Dr. Eckert aus Wahlscheid, sediert wurde, um Aufregung und Schmerzen zu mindern, bogen die Wehrleute die beiden Geländerstreben mittels eines hydraulischen Spreitzers auf. Beim linken Bein dauerte es länger. Zunächst mußten die Schrauben des Geländersegments vom Brückenkörper abgeschraubt werden, damit das rund drei Meter lange Teil herausgehoben werden konnte.

Mit leichter Unterstützung konnte die Stute nach Ihrer Befreiung aus eigener Kraft aufstehen und über die eigens kurzzeitig gesperrte B 484 weggeführt werden. Das leicht blutende Tier hatte sich nur eine größere Schürfwunde zugezogen. Der Bruch eines Beines konnte vom Tierarzt ausgeschlossen werden. Auch der Bruch des Beckens mußte zuvor befürchtet werden. Für die Pferdeführerin war vorsorglich ein Rettungswagen zum Ort des Geschehens gerufen worden. Während der gesamten Einsatzzeit blieb die Wahlscheider Straße beidseitig gesperrt.

Im Anschluß an den Tierrettungseinsatz befestigte die Feuerwehr das demontierte Geländer wieder provisorisch. Das Ordnungsamt sperrte die zwischenzeitlich abgestreute Fußgängerbrücke vorsorglich ab. Es stellt sich jedoch die Frage, warum die Straßenbrücke nebst des alten Gehwegs, die beide eine leicht strukturierte Oberfläche aufweisen, stumpf und sicher zu befahren beziehungsweise zu begehen waren, wogegen sich der sehr ebene Belag des neuen Brückenanbaus auch eine halbe Stunde nach dem Vorfall noch als spiegelglatt erwies. Ist der hier verwendete Plattenbelag eventuell für derartige Frosterscheinungen weniger geeignet ?  Fußgänger und Radfahrer sollten sich hier in eigenem Interesse besonders vorsichtig bewegen. (cs)

28. November 2016


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