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Einmal jährlich führt die Freiwillige Feuerwehr für die Mitglieder der Jugendfeuerwehr an ihren fünf Standorten im Stadtgebiet eine 24-Stunden-Übung durch. Von einem Nachmittag bis zum folgenden verbringen die Kinder und Jugendlichen zwischen 10 und 17 Jahren die Zeit in den Gerätehäusern. Wie bei einer Berufsfeuerwehr werden sie dann zu - in diesem Fall - inszenierten Einsätzen angefordert, die ein möglichst breites Spektrum der Arbeit der Feuerwehr abdecken. Für den Abend des vergangenen Freitags (09.09.) hatten sich die Betreuer der Jugendfeuerwehr eine Großschadenslage ausgedacht, die in Lohmar aufgrund seiner Lage in der Ein- und Abflugschneise des Flughafens leider nie auszuschließen ist : ein Flugzeugabsturz.
Auf einer Wiesen- und Waldfläche im Süden von Breidt hatten die Feuerwehrleute in wochenlanger Vorbereitung ein bedrohliches Einsatzszenario entwickelt und aufgebaut. In einem Umfeld von 300 x 300 Metern waren Wrackteile eines beim Landeanflug notgelandeten und in mehrere Teile zerbrochenen Passagierflugzeugs drapiert. 45 Statisten in der gleichen Altersgruppe der Jugendfeuerwehr, die einem vorherigen Aufruf gefolgt waren, hatten sich als Darsteller von Verletzten zur Verfügung gestellt. Für ein möglichst realistisches Bild wurden sie im Vorfeld von der "Bloody Maltis" genannten Gruppe der 'Malteser' aus Bad Honnef geschminkt. Danach trugen sie aus Fettfarben, Asche und anderen Materialien nachgestellte "Verletzungen" am Körper, wozu offene Verletzungen, Brandwunden und eingedrungene Metallsplitter gehörten.
Um 21.30 Uhr ging es dann los, die Wrackteile wurden mit realem Feuer in Brand gesetzt, der für den Abend gewonnene Pyrotechniker des Kölner Schauspielhauses zündete nach und nach Effekte, die Explosionen nachstellten. In dieses Spektakel wurden 68 Mitglieder der Jugendfeuerwehr geschickt, um das zuvor in der Theorie und bei zahlreichen Übungen Erlernte unter realistischen Bedingungen in die Praxis umzusetzen. Es galt die zahlreichen Brandstellen zu löschen, die sich bis in den Hang des Jabachtals hinzogen, glühende Metallteile zu kühlen und die über das gesamte Feld verteilten Verletzten zu suchen, um sie zu einem Sammelplatz zu bringen. Der wurde von den Kräften der Lohmarer 'Malteser' eingerichtet. Auch hier konnte der Nachwuchs - sechs Mitglieder der 'Malteser-Jugend' - seine Kenntnisse unter Beweis stellen. Beide Organisationen waren mit insgesamt 14 Einsatzfahrzeugen beteiligt. Für die Sicherstellung des Brandschutzes im Stadtgebiet hatte die Feuerwehr an allen Standorten noch Fahrzeuge vorgehalten.
Rund eine Stunde waren die jungen Feuerwehr- und Rettungskräfte unter den Augen zahlreicher Zuschauer mit ihren Aufgaben beschäftigt, bis die Brände gelöscht und alle Verletzten aufgespürt und versorgt worden waren. Zu diesen zählte auch eine Puppe, die mittels der Drehleiter aus dem Astwerk eines großen Laubbaumes gerettet werden mußte.
Die Verletzten sollten nicht ohne Hintergedanken von 10- bis 17-jährigen verkörpert werden. Vielmehr ist es genau diese Altersgruppe, die die Freiwillige Feuerwehr für die Jugendfeuerwehr gewinnen will. So ist die Hoffnung, daß einige der Beteiligten Gefallen an den Aufgaben ihrer Altersgenossen gefunden haben und sich ihrerseits für die Feuerwehr interessieren. Aber natürlich sind auch alle anderen Kinder und Jugendlichen der genannten Altersspanne willkommen. Die Jugendfeuerwehr sucht an praktisch allen Standorten weitere Mitglieder, die Spaß an Teamwork und Technik haben. (cs)
Nähere Informationen auf der Website der Freiwilligen Feuerwehr :
www.feuerwehr-lohmar.de/jugendfeuerwehr.0.html
Fotogalerie der Großübung beim "Flugzeugabsturz" in Breidt :