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Gut zwanzig Einsätze mußten die Einheiten der Lohmarer Feuerwehr am gestrigen Mittwoch abarbeiten, nachdem am Nachmittag ein Starkregenfeld über die Region gezogen war. Sie betrafen in Keller eingedrungenes Wasser, übertretende Bäche, umgestürzte Bäume und abgerissene Äste. Auf der B 484 nahe des 'Schloß Auel' drohte ein Baum auf die Fahrbahn zu stürzen, in Wahlscheid mußte der Hohner Bach an einer Stelle mit Sandsäcken gesichert werden, nachdem er sich wegen eines verstopften Durchlasses aufgestaut hatte.
Der langwierigste Einsatz sollte die Kräfte der Feuerwehr aber erst am Abend beschäftigen. Gegen 22 Uhr meldeten Anwohner eine Gefahrenlage vom steilen und schmalen Kuttenkauler Weg in Donrath. Im Bereich der dortigen Kanal-Baustelle hatte vom Ortsteil Weegen herunterströmendes Oberflächenwasser und unterirdisch verlaufendes Wasser den Rand einer Baugrube unterspült und einbrechen lassen. Die Anrufer befürchteten, daß ein oberhalb der auf diese Weise vergrößerten Baugrube abgestellter Bagger in selbige stürzen könnte.
Noch bevor die Einsatzkräfte vor Ort waren, war die unterspülte Asphaltdecke weiter abgebrochen. Der Bagger war mit den Vorderrädern in die Grube gerutscht, der ausgefahrene und in der Grube abgestützte Baggerarm verhinderte den vollständigen Absturz.
Das Problem lag aber darin, daß der scharfkantige Frontschild des Baggers mit einer dazwischen befindlichen Asphaltplatte auf einer Gasleitung auflag und diese vermutlich bereits heruntergedrückt hatte. Ein Gasaustritt konnte bei Messungen nicht festgestellt werden, ein weiteres Einbrechen des Baggers hätte jedoch einen Bruch der Leitung bedeuten können. Aus diesem Grund wurden zwei unmittelbar benachbarte Wohnhäuser evakuiert.
Weil akut noch keine Gefahr bestand und die Gasleitung den gesamten Ortsteil Weegen versorgt, wollte der Energieversorger die Gaszufuhr nicht gänzlich abstellen. Der Gasüberdruck wurde von 500 mbar auf 150 mbar gedrosselt, um im Falle eines Bruchs der Leitung einen geringeren Gasaustritt zu verursachen. An mehreren Stellen waren Techniker in Bereitschaft, um die Gaszufuhr im Notfall sofort abzuschiebern.
Um den Bagger aus der gefährlichen Situation bergen zu können, mußte zunächst die Baugrube verfüllt werden. Gegen Mitternacht wurde begonnen, eine Lastwagenladung Sand nach der anderen zur Einsatzstelle zu schaffen. Auf diese Weise sollte ein belastbarer Grund geschaffen werden, um den havarierten Bagger mit einem von unten herangeführten zweiten Bagger anheben zu können. Dann soll der abgerutschte und in gefährlicher Schieflage hängende Bagger nach oben herausgefahren oder gezogen werden, ohne die Gasleitung zu gefährden. Die Arbeiten dauern in der Nacht noch an.
Nachbericht siehe unten !
Nachtrag vom 03.06.2016 :
Nun hat er wieder festen Boden unter den Reifen - der Bagger, der am Vorabend (Mittwoch, 01.06.) auf dem Kuttenkauler Weg in Donrath in eine Baugrube gekippt war und eine Gasleitung bedrohte. Die Bemühungen der Feuerwehr und insbesondere auch der für die Baustelle zuständigen Tiefbaufirma trugen noch in der Einsatznacht Früchte. Die Bergung des Havaristen war nach Verfüllung der Baugrube gelungen, ohne Folgeschäden zu verursachen.
Die Feuerwehr überwachte die Arbeiten bezüglich der Sicherheitsaspekte, indem wie schon am Abend der Brandschutz sichergestellt wurde. Während der Bergung standen Einsatzkräfte in Hitzeschutzanzügen bereit, um im Ernstfall eines Gasaustritts und dessen Folgen eingreifen zu können. Erst um 4 Uhr in der Nacht konnten die Einsatzkräfte, darunter 65 Feuerwehrleute, ihre Arbeit beenden, nachdem die Gefahr gebannt war.
Nun präsentiert sich der Kuttenkauler Weg wieder friedlich. Die in einer engen Kurve gelegene Baugrube ist komplett mit Sand verfüllt, der Bagger parkt auf dem oberhalb befindlichen Asphaltabschnitt. Die Kanalbauarbeiten auf der schmalen Wohnstraße sind damit jedoch noch nicht abgeschlossen. Sie ruhten nach der nächtlichen Aufregung am Donnerstag weitgehend, werden aber in Kürze wiederaufgenommen. (cs)