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Paralleles G8- und G9-Angebot am Gymnasium endet 2017/18

Gymnasium Lohmar im 'Donrather Dreieck' - (Archivfoto)

Seit dem Jahr 2011 nimmt das Gymnasium Lohmar an einem nordrhein-westfälischen Schulversuch teil und bietet parallele Bildungsgänge mit dem Abitur nach 12 Schuljahren (G8) oder wahlweise nach 13 Schuljahren (G9) an. Das 2005 eingeführte sogenannte "Turbo-Abitur" nach 12 Jahren - in NRW seither die Regel - war teils in die Kritik geraten, weil sich Schüler/innen überfordert fühlten und über fehlende Freizeit für außerschulische Aktivitäten klagten. Vielleicht ist das auch der Grund, daß der längere G9-Weg am Lohmarer Gymnasium überwiegt. In den vergangenen Jahren wurden drei Klassenzüge mit diesem Weg und nur zwei Züge des kürzeren G8-Bildungsgangs angeboten.

Der Schulversuch "Abitur nach 12 oder 13 Jahren" mit parallelen angebotenen Laufzeiten, an dem von rund 600 Gymnasien im ganzen Land nur noch elf teilnehmen - neben Lohmar auch das 'Antoniuskolleg' in Neunkirchen - endet mit der letztmaligen Einrichtung paralleler Eingangsklassen zum Schuljahr 2017/18. Die Landesregierung hat diesen Bildungseinrichtungen jedoch eine einmalige Verlängerung des Schulversuchs angeboten, um drei weitere Jahre, also bis zum Eingangsjahrgang 2020/21, eine parallele G8- und G9-Schullaufbahn zu ermöglichen. Erforderlich dafür war ein positives Votum der Lehrer- wie auch der Schulkonferenz, der Stadt Lohmar als Schulträger, der Bezirksregierung und des Ministeriums in Düsseldorf.

Im Januar dieses Jahres hatten sich sowohl die Lehrerkonferenz (mit 51 gegen 1 Stimme bei 9 Enthaltungen) als auch die Schulkonferenz des Gymnasiums Lohmar, der auch Eltern- und Schülervertreter angehören, (mit 15 zu 0 Stimmen) deutlich für die Fortführung des Doppelangebots ausgesprochen. Von der Stadtverwaltung wurde dieses Votum jedoch nicht unterstützt, sie riet dem Stadtrat, den Schulversuch der ursprünglichen Planung gemäß zum Schuljahr 2017/18 auslaufen zu lassen.

Hintergrund ist die vor kurzem erfolgte Umwandlung der noch jungen Sekundarschule Lohmar in eine Gesamtschule mit einem weiteren Abitur-Angebot vor Ort. Auf diesem Bildungsweg kann das Abitur regulär nach 13 Jahren abgelegt werden. Ein weiteres Angebot mit gleicher Zeitfolge würde eine Konkurrenz-Situation des Gymnasiums zur Gesamtschule schaffen, so die Argumentation. Zeitlich unterschiedliche Bildungsgänge würden dagegen ein attraktives Schulangebot mit jeweils einem eigenständigen Profil der beiden Schulformen in Lohmar ermöglichen.

In gleicher Weise sprachen sich die Schulleitungen der Grundschule, der jeweils auslaufenden Haupt- und Realschule sowie der aus der Sekundarschule hervorgegangenen Gesamtschule aus, die von der Stadtverwaltung um Stellungnahmen gebeten wurden. Die Argumentation war dabei ähnlich.

In der Politik waren die Meinungen dagegen geteilt. Die Fraktionen berichteten in der Ratssitzung am 1. März über intensive Vorberatungen, die letztlich zu unterschiedlichen Ergebnissen führten. Für die SPD betonte Fraktions-Vorsitzender Uwe Grote, daß sie durch das Zusatzangebot am Gymnasium keine Schädigung der Gesamtschule sehe und der Verlängerung des Schulversuchs mehrheitlich zustimmen wolle. Horst Becker (Bündnis 90 / Grüne) argumentierte gegenteilig. Das Gymnasium solle eine stabile Angebotsstruktur haben, die Gesamtschule nicht zu einer Resteschule werden. Eine gesunde Mischung aus verschiedenen Angeboten sei im Interesse der Stadt. Benno Reich (UWG-Fraktion) schloß sich dieser Argumentation an.

In der CDU-Fraktion wurden abweichende Meinungen deutlich. Fraktions-Vorsitzender Eberhard Temme erklärte, daß das Gymnasium unter der Voraussetzung einer weiteren Abiturbefähigung (durch die Gesamtschule) nicht leiden solle. Ihm sollten alle Möglichkeiten bleiben so lange es geht. Die Vorsitzende des Schulausschusses, Gabriele Krichbaum (ebenfalls CDU), sah dagegen den größten Nutzen in der Ablehnung der Verlängerung des Schulversuchs. Ein Dauerzustand des parallelen Angebots sei nie geplant gewesen, ein Qualitätsunterschied zwischen G8 und G9 wissenschaftlich nicht nachgewiesen.

Nach der Stellungnahme der Fraktionen warb Bürgermeister Horst Krybus nochmals für die Position der Verwaltung, der Verlängerung des Schulversuchs nicht zuzustimmen. Die von Horst Becker beantragte geheime Abstimmung brachte ein mehrheitlich klares Ergebnis. 12 Ratsmitglieder votierten für das verlängerte Parallelangebot von G8 und G9 am Gymnasium, 27 für das Auslaufen des Schulversuchs zum Schuljahr 2017/18. Darüber hinaus gab es eine Enthaltung.

Somit kommen Stadtverwaltung und Politik dem Wunsch von Lehrerkonferenz und Schulkonferenz des Gymnasiums nicht nach. Die Stadtverwaltung wird keinen Antrag auf Verlängerung des Schulversuchs an die Bezirksregierung stellen. Damit haben Eltern mit dem Schuljahr 2017/18 letztmalig die Möglichkeit, für ihre Kinder das Abitur nach 13 Jahren am Gymnasium zu wählen. Ab dem Schuljahr 2018/19 wird nur noch die Gesamtschule diese Zeitspanne bis zum Abitur anbieten, das Gymnasium nur noch den in NRW regulären Verlauf mit zwölf Jahren. (cs)

 

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02. März 2016


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