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Straßenumbau soll Stau zwischen Lohmar und Donrath reduzieren

Seit langem wird die Verkehrssituation zwischen Lohmar und Donrath in den politischen Gremien diskutiert. Insbesondere zu den Zeiten des abendlichen Berufsverkehrs zwischen 16 und 19 Uhr kommt es vor der Ampel an der Einmündung der Hauptstraße in die Bundesstraße 507 zu erheblichen Rückstauungen, die in Spitzenzeiten über zwei Kilometer bis ins Lohmarer Ortszentrum zurückreichen.

Der tägliche Rückstau, hier gegen 17 Uhr in Höhe des Feuerwehrhauses in Lohmar

Damit, so die Einschätzung im Ausschuß für Bauen und Verkehr, sei der Zustand von vor dem Bau der Anbindung der Donrather Kreuzung an die Autobahn 3 wiederhergestellt. Dabei sollte die als Ortsumgehung von Lohmar gedachte Streckenführung über die Autobahn den Ort Lohmar vom Durchgangsverkehr entlasten. Das funktioniert offenbar, denn in der Vergangenheit durchgeführte Zählungen hatten ergeben, daß der ganz überwiegende Verkehr im Ortszentrum nicht zum Durchgangsverkehr zählt, sondern dem Ziel- und Quellverkehr in und aus Lohmar-Ort selbst zuzurechnen ist.

Das hohe Verkehrsaufkommen zwischen Lohmar und Donrath wird daher mit dem allgemein stark gestiegenen Verkehr begründet. Die zu den Stoßzeiten entstehenden Stauungen würden mittlerweile die Attraktivität Lohmars als Einkaufsort beeinträchtigen, so die Politik. Es besteht die Befürchtung, daß mancher auf eine Fahrt zum Einkaufen nach Lohmar verzichtet, wenn man auf dem Rückweg staubedingte Wartezeiten einplanen müsse.

Der beschriebene Rückstau vor der Ampel an der B 507 wird auch der derzeitigen Verkehrsführung zugeschrieben. Vor der Einmündung stehen auf der Hauptstraße zwar drei Fahrspuren zur Verfügung, doch wird zumeist nur eine vollständig genutzt. Die rechte Spur ist dem Busverkehr vorbehalten, die mittlere dient Links- und Rechtsabbiegern auf die B 507 gleichsam, die linke nur den Linksabbiegern. Letztere wird dabei nur unzureichend genutzt.

Dies wird mehreren Ursachen zugeschrieben :  Sie ist ideal für Verkehrsteilnehmer, die zur Autobahn oder über die Donrather Kreuzung geradeaus zur Sülztalstraße (L 288) gelangen wollen. Viele, die weiter auf die B 484 nach Donrath, Wahlscheid oder Overath fahren möchten, scheuen aber den nach dem Abbiegen notwendigen Spurwechsel, für den nur gut einhundert Meter zur Verfügung stehen. Schon aus diesem Grund bevorzugen viele Linksabbieger die mittlere Fahrspur, die andererseits auch von den Rechtsabbiegern belegt wird. Diese aber müssen beim Abbiegen oftmals Fußgängern den Vorrang gewähren, weshalb der Abfluß der Fahrzeuge verzögert wird.

Die Querungshilfe zwischen den Linksabbiegern wird als problematisch angesehen

Als zweites Hemmnis, auch die linke Spur zu benutzen, gilt die Verkehrsinsel, die zwischen dem Linksabbieger zum P+R-Parkplatz / Gartencenter und dem dahinter beginnenden zusätzlichen Fahrstreifen in Fahnbahnmitte plaziert ist, um Fußgängern das Queren der Hauptstraße zu erleichtern. Ohne diese Verkehrsinsel hätten mehr Fahrzeuge Platz zum Aufstellen vor der Ampel, bei der Grünphase könnten mehr Fahrzeuge abfließen und den Rückstau somit reduzieren. Im Auftrag der Stadt hat ein Ingenieurbüro in der Sitzung des Ausschusses für Bauen und Verkehr nun vier erarbeitete Alternativen für die Verkehrsführung an der Einmündung vorgestellt. Alle sehen eine Verlängerung der linken Fahrspur vor.

Variante 1 verlegt die Insel der Querungshilfe weiter nach Lohmar ans Ende der Geraden. Die somit entstehende gemeinsame Linksabbiegerspur zum Parkplatz wie auch zur B 507 wird dadurch auf 125 Meter Länge verdoppelt. Variante 3 beläßt die Verkehrsinsel an alter Stelle, sieht auf gleicher Höhe aber eine zweite Insel vor, um die schon eingangs des Kurvenbereichs auf zwei Spuren aufgeweitete Fahrbahn zu überbrücken. Hintergrund ist, daß bei Querungshilfen nicht zwei Fahrspuren zwischen der Mittelinsel und dem Fahrbahnrand liegen dürfen. Auch bei dieser Alternative verlängert sich die zweite Spur auf 125 Meter.

Eine Alternative sieht die Verlagerung der Querungshilfe an das Ende der Geraden vor

Die Varianten 2 und 4 sehen in Höhe der heutigen Querungshilfe eine Fußgängerampel vor, in einem Fall ohne eine, im anderen Fall mit einer Verkehrsinsel zwischen den Spuren der beiden Fahrtrichtungen. Die Ampellösungen weisen jedoch zwei Nachteile auf :  Zu Zeiten eines hohen Fußgänger-Aufkommens wie etwa zu Schulbeginn oder -ende am nahen Schulzentrum würde der Verkehr oftmals aufgehalten. In Fahrtrichtung Lohmar könnte es vor der neuen, nur unweit der B 507 gelegenen Ampel zudem zu einem Rückstau in die Gegenrichtung kommen, der schnell bis auf die Bundesstraße reichen könnte.

Auch der komplette Wegfall einer Querungsmöglichkeit für Fußgänger in diesem Bereich sei möglich. Ein sicherer, weil ampelgeregelter Überweg befindet sich schließlich unweit entfernt an der Einmündung in die B 507. In der Praxis ist aber kaum zu erwarten, daß Fußgänger, die etwa aus einem Bus aussteigen, zunächst in die Gegenrichtung ihres Ziels gehen. Auch seien Fußgänger die Querung der Fahrbahn an der heutigen Stelle gewohnt.

Die Kosten der notwendigen Umbaumaßnahmen der Hauptstraße werden je nach Version auf gut 50.000 Euro (Varianten 1 und 2) über 70.000 Euro (Variante 4) bis hin zu 112.500 Euro (Variante 3) beziffert. Entscheidend für die Kosten ist, über welche Länge die Hauptstraße im Kurvenbereich aufgeweitet werden muß. Platz für die Verbreiterung der Fahrbahn ist ausreichend vorhanden.

Die Ausschuß-Mitglieder wollten sich am Montag (23.11.) noch auf keine der vorgestellten Alternativen festlegen. Man entwickelte noch weitere Ideen oder konnte sich Kombinationen der beschriebenen Varianten vorstellen. Für eine Entscheidung würden noch mehr Daten, Zahlen und Fakten benötigt. So werden etwa die Zahlen der Links- beziehungsweise Rechtsabbieger auf die B 507 gewünscht. Um eine Realisierung des Umbaus im Jahre 2017 zu ermöglichen, wurde aber bereits beschlossen, die Mittel im zukünftigen Haushalt zu berücksichtigen. Eine konkrete Lösung für die zukünftige Verkehrsführung soll bis zum Sommer 2016 gefunden werden. (cs)

26. November 2015

Der Ist-Zustand aus der Vogelperspektive - (Zusammenstellung : Ingenieurbüro Stelter)

 

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