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Nach einem Unfall, der sich heute morgen gegen 6.10 Uhr auf der Bundesstraße 484 / Hauptstraße im Bereich der Anschlußstelle der Autobahn 3 ereignete, ging zwischen Lohmar und Siegburg lange Zeit nichts mehr - nur der Verkehr auf dem Radweg war nicht betroffen. Das Unglück nahm seinen Lauf, als ein LKW-Fahrer nach seinem frühmorgendlichen Start auf dem Rasthof Siegburg die Autobahn mit seinem Sattelzug an der Ausfahrt Lohmar verließ. Nach der Rotphase der Ampel fuhr er nach links in Richtung Siegburg auf die Bundesstraße 484 ein. Nach seinen und auch den Angaben unabhängiger Zeugen tat er dies bei Grünlicht der Ampel.
Gleichzeitig näherte sich ein PKW des Typs 'VW Golf' aus Richtung Siegburg, dessen 24-jährige Fahrerin aus Hennef offenbar das für sie geltende Rotsignal hinter der Unterführung übersah und ihre Fahrt nach Lohmar fortsetzte. Dabei stieß der 'Golf' mit nicht unerheblichem Tempo mit der Zugmaschine des seine Spur querenden Sattelzugs zusammen. Diese wurde zwischen den beiden Achsen getroffen, wobei das Auspuffgehäuse verformt und der linke Tank des LKW zerstört wurde. Der VW wurde von dem LKW herumgerissen, bevor dieser schräg auf beiden Fahrspuren zum Stillstand kam.
Trotz des heftigen Aufpralls wurden die 24-jährige PKW-Fahrerin und ein auf dem Rücksitz mitfahrendes 4-jähriges Mädchen nur leicht verletzt. Anders als zunächst angenommen wurden sie auch nicht in dem stark verformten Fahrzeug eingeklemmt, sondern konnten es ohne Hilfe der diesbezüglich alarmierten Feuerwehr verlassen. Sie wurden nach notärztlichen Versorgung zu einem Krankenhaus gebracht. Der LKW-Fahrer trug nur eine Prellung davon. Somit hatten die angeforderten Einsatzkräfte aus Lohmar, Breidt und Scheiderhöhe die Zeit, sich umgehend intensiv um die entstandene Verunreinigung zu kümmern.
Aus dem zuvor vollen, nun leckgeschlagenen Tank waren späteren Erkenntnissen nach mehrere hundert Liter Diesel auf die Fahrbahn gelaufen. Kanaldeckel wurden verschlossen, mittels Bindemittel kleine Dämme aufgeschüttet, um eine weitere Ausbreitung des Treibstoffes zu verhindern. Dieser war aber schon über mehrere Spuren bis auf die Abbiegespur der B 484 auf die Autobahn in Richtung Köln geflossen. Autofahrer, die die Unfallstelle zu Beginn noch umfahren hatten, hatten die Verunreinigung zusätzlich auf die Fahrspuren in Richtung Siegburg verschleppt.
Feuerwehr und Polizei sperrten somit nicht nur die drei von den verunfallten Fahrzeugen blockierten Fahrspuren, sondern auch die verbleibende nach Siegburg und die Auffahrt nach Köln und die Ausfahrt aus Richtung Frankfurt. Trotz der frühen Uhrzeit bildeten sich in beide Richtungen, besonders auf der B 484 von Siegburg, schnell lange Rückstauungen, die im einsetzenden Berufsverkehr noch zunahmen. Erst langsam konnte der Verkehr, der stundenlang behindert wurde, abgeleitet werden. Wer von Siegburg nicht in Richtung Frankfurt abbiegen wollte, mußte umkehren. Letzteres galt auch für den von Lohmarer kommenden Verkehr.
Die Feuerwehrleute konnten noch mehr als 100 Liter Diesel aus dem defekten Tank auffangen, bevor weiterer Treibstoff auf die Straße lief. Aufgrund des Ausmaßes der Verschmutzung mußte zur Reinigung der Fahrbahn ein Spezialfahrzeug angefordert werden. Während die Sperrung nach der Bergung der Fahrzeuge teils im Laufe des späten Vormittags aufgehoben werden konnte, zogen sich die Reinigungsarbeiten noch bis über Mittag hin. Auch das Kanalsystem mußte gereinigt und gespült werden, um einen Abfluß von Diesel zu verhindern. Die zuständige Wasserbehörde prüft noch, ob Umweltschäden entstanden sind. Allein der Sachschaden an den Fahrzeugen wird auf rund 9.000 Euro geschätzt, die Unfall-Folgekosten dürften diesen Betrag übersteigen. (cs)