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Es ist nun fast drei Jahre her, daß in Lohmar, genauer gesagt im kleinen Ortsteil Birken an der Kreisstraße 49 zwischen Wahlscheid-Rosauel und dem Scheider Höhenrücken, der Ausnahmezustand herrschte. Grund waren die Dreharbeiten für einen abendfüllenden Spielfilm, den Regisseur Oskar Roehler zu großen Teilen hier inszenierte. Nachdem sogenannte Location Scouts hier die geeignete Umgebung gefunden hatten, verwandelten sich das Haus und der Garten von Karin und Kurt Westenhöfer für vier Wochen zum Wohnsitz der Film-Protagonisten - und somit zurück in die Sechziger- bis Achtziger Jahre. Damit keine modernen Autos das Bild kreuzen, mußte sogar die Kreisstraße oftmals kurzzeitig gesperrt werden.
"Quellen des Lebens" heißt der Film, den die Berliner 'X Filme Creative Pool' in Zusammenarbeit mit dem WDR, dem BR, dem NDR und der ARD-Tochter 'Degeto' unter Verwendung von Filmfördermitteln mit einem Budget von 9 Millionen Euro produzierte. Es handelt sich um eine Tragikomödie, die die Irrungen und Wirrungen einer Familie über drei Generationen beleuchtet und dabei eine Sittengeschichte Nachkriegs-Deutschlands von den späten Vierziger Jahren bis in die Achtziger widerspiegelt.
Nicht nur Drehbuchautor und Regisseur Oskar Roehler ("Die Unberührbare", "Elementarteilchen", "Jud Süß - Film ohne Gewissen") stammt aus Bayern, auch seine teils autobiographische Geschichte, die zwischenzeitlich unter dem Titel "Herkunft" als Buch erschienen ist, ist dort angesiedelt. So steht auch das Haus vom Drehort in Lohmar-Birken laut Handlung im mittelfränkischen Schwabach. Weitere Drehorte des von Anfang August bis Mitte November 2011 hergestellten Films waren Aachen, Gummersbach, Berlin und Brandenburg, Italien sowie die studioeigenen Hallen der ehemaligen 'Clouth-Werke' in Köln-Nippes.
In Lohmar-Birken wurden die Mitte und das Ende des Films gedreht, die Arbeiten hier dauerten den gesamten August über an, insgesamt vier Wochen. Besonders aufwendig waren die Masken, da die Schauspieler im Laufe der Handlung um rund zwei Generationen altern mußten. Schon Stunden vor Drehbeginn mußten die Maskenbildner Hand anlegen, das Ergebnis war eine Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis. Auch die Gesamtproduktion war in der Kategorie "Bester abendfüllender Spielfilm" für diesen Preis nominiert.
Ansehnlich ist auch die Riege der Schauspieler, die in der Produktion mitwirken, die Besetzungsliste beeinhaltet eine ganze Reihe bekannter deutscher Mimen. Jürgen Vogel spielt den Kriegsheimkehrer Erich Freytag, Meret Becker seine Frau Elisabeth. Sie nutzen das Wirtschaftswunder der jungen Republik und gründen eine Gartenzwergfabrik, Sohn Klaus (Moritz Bleibtreu) versucht sich als Schriftsteller, wird darin aber von seiner Frau (Lavinia Wilson) übertroffen. Deren Sohn Robert (Leonard Scheicher) wiederum durchlebt die Umwälzungen der späten Sechziger- und Siebziger Jahre. - Ein Familienepos, das zugleich die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in ihren ersten vier Jahrzehnten Revue passieren läßt. Weitere Mitwirkende sind Lisa Smit, Kostja Ullmann, Wilson Ochsenknecht, Sonja Kirchberger und Rolf Zacher.
Nach dem Kinostart am 14. Februar 2013 - er wurde im Rhein-Sieg-Kreis nicht aufgeführt - und der DVD-Veröffentlichung im vergangenen Sommer läuft der Film heute (19.07.14) in der um sieben Minuten längeren TV-Fassung zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr erstmals in der ARD. Da einzelne Sendeanstalten der ARD als Co-Produzenten fungierten, ist eine spätere Wiederholung in den dritten Programmen wahrscheinlich. (cs)