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- Das Ungemach für den Norden von Lohmar-Ort näherte sich durch das Jabachtal
- Schlammrückstände in Donrath
Rund 50 Liter Niederschlag pro Quadratmeter brachten die Gewitter mit sich, die am Vormittag und über Mittag von Südwesten nach Nordosten über die Region zogen. Als die amtliche Unwetterwarnung kurz vor Mittag einging, war der erste Starkregen schon niedergegangen. In der Folge entwickelten sich selbst kleinere Bäche zu reißenden Strömen - mit teils fatalen Folgen für die Bürger, die in den von Überflutung bedrohten Gebieten wohnen.
So überschwemmte der Auelsbach wie schon vor fünf Jahren den südlichen Teil von Lohmar-Ort. Soweit bekannt wurde, mußte die Produktion im mehreren Werkshallen der dortigen Industriebetriebe stillgelegt werden. Wohnstraßen wie die Bachstraße, der Auelsweg und die Danziger Straße wurden überflutet. Tiefgaragen von Wohngebäuden liefen voll, teils bis zu Decke, Autos versanken komplett im Wasser.
- Keine Seenplatte, sondern die Jabachtalstraße bei Gebermühle
- Nur mit Mühe war die Passage der B 507 gegen 13 Uhr möglich
- Ein breiter Strom querte die Bundesstraße in Höhe der Gebermühle
- Autofahrer im Slalom zwischen umgestürzten Bäumen und massivem Treibgut
- Aufgrund der entstandenen Gefahren wurde das Jabachtal komplett gesperrt
Für besondere Probleme sorgte auch wieder der sonst beschauliche Jabach, der zeitweise einem reßenden Gebirgsbach ähnelte. Unterhalb der Fischburg (am Abzweig zur Kreisstraße 13), wo sein Bett durch einen ehemaligen Parkplatz eingeschränkt wird, floß das Wasser quer über die Jabachtalstraße (B 507), um zweihundert Meter später, an der Einmündung in Höhe der Gebermühle, wieder zur eigentlichen Bachseite zurückzuströmen. Zeitweise stand die Fahrbahn 15 cm unter Wasser. In diesem Bereich wurde auch der bergaufführende Radweg auf mehr als zwanzig Meter Länge unterspült, die Straße muß aufwendig saniert werden. Zudem schlugen beidseitig mehrere Bäume auf die Fahrbahn. Auch gefällte und in Straßennähe gestapelte Baumstämme wurden auf die Fahrbahn gespült, so daß die B 507 ab 13.30 Uhr bis zum Spätnachmittag komplett gesperrt werden mußte. Die Umleitung führte über die Kreisstraße 37.
- Der Jabach überspülte auch die Hauptstraße in Höhe des Schulzentrums
- Blick von der Hauptstraße in das überflutete "RSB"-Wohngebiet am Jabach
- Das Ergebnis waren - wie hier in der Straße 'Am Kop' - Schlamm-Mengen als Überbleibsel
- Wasser und Schlamm liefen auch in die oftmals bodengleichen Hauseingänge
Im Unterlauf des Jabachs führten die Wassermassen erneut zu einer Überflutung des Wohngebietes gegenüber des 'Donrather Dreiecks'. Für diese Mengen war der Durchlaß unter der Hauptstraße offenbar immer noch zu klein, das Wasser überspülte die Hauptstraße und ergoß sich mit Schlamm vermischt in das Wohngebiet. Besonders betroffen war wiederum die Straße 'Am Kop', aber auch die Parallelstraße 'Im Pesch' sowie deren Verbindungsstraßen. Zahlreiche Keller liefen voll Wasser. Die Hauptstraße (Landesstraße 16) zwischen Lohmar und Donrath wurde gesperrt, der Verkehr im Lohmarer Ortszentrum über Altenrath abgeleitet.
- Der an den Jabach angrenzende Schulhof von Gymnasium und Realschule wurde überspült
- Das technische Hilfswerk aus Siegburg kam zum Einsatz, ...
- ... um die vollgelaufenen Keller der Schulgebäude auszupumpen
Auch das Schulzentrum wurde überflutet, die Keller von Gymnasium und Realschule standen einen knappen Meter unter Wasser, auch der benachbarte 'Jabachkindergarten' war betroffen. Da Schaltkästen unter der Wasseroberfläche lagen, fiel der Strom aus und mußte abgeschaltet bleiben. Die Schulen und der Kindergarten wurden am Mittag geschlossen. Auch am Freitag wird der Unterricht beziehungsweise die Betreuung ausfallen. Die Stadtverwaltung bittet die Eltern der Kindergartenkinder, die Betreuung anderweitig sicherzustellen. In der Kindertagesstätte "Waldgeister" (im Gebäude der Hauptschule, Hermann-Löns-Straße) wird ein Notdienst für Notfälle eingerichtet.
- Aus dem nördlichen Bereich der Donrather Steinackerstraße wurde "Land unter" gemeldet
- Anwohner und Mitarbeiter des Bauhofs suchten die Gullis, um sie zu öffnen
- Die Bewohner des Waldwegs hatten auch dieses Mal mit Schlamm zu kämpfen
- Voll Wasser gelaufene Gärten und Keller mußten ausgepumpt werden
- Die Schulstraße und ihre Nebenstraßen trugen eine geschlossene Schlammdecke
Ein weiterer Problem-Schwerpunkt zeigte sich auch wieder in Donrath. Die Verrohrungen des von Ellhausen kommenden Bachs entlang des Ellhausener Wegs reichten nicht aus, die benachbarten Wohnstraßen, darunter Waldweg und Schulstraße, füllten sich - wie schon im Juni 2008 und im Juni 2012 - mit Schlamm. Auch hier blieben die Keller von Anwohnern nicht verschont. Im Süden Donraths zeigte sich das gleiche Bild. Das eigens gebaute Regenrückhaltebecken in einem Siefen des 'Spätenberg' war schnell vollgelaufen, das Wasser ergoß sich über den Damm. Der Schlamm überzog die Straßen im Umfeld der Straße 'Zur Burghardt' und reichte bis auf die Bundesstraße 484.
- Das neue Regenrückhaltebecken nahe des Kuttenkauler Wegs lief komplett voll
- Schlamm und Geröll wurden aus dem Wald in den Ort gespült, hier die Steinackerstraße
- Überall im Stadtgebiet galt es -wie hier in Wahlscheid - Keller auszupumpen
- Umgestürzte Bäume, hier auf der K 16 in Neuhonrath, mußten auf ihre Beseitigung warten
Doch auch weitere Stadtteile waren betroffen, die durch ihre Höhenlage nicht direkt in den Verdacht von Überflutungen geraten. So drang zum Beispiel sogar in Scheiderhöhe und Algert Wasser in die Keller von Wohnhäusern ein. Die Einsatzorte der Feuerwehr lagen im gesamten Stadtgebiet, die Einsatzkräfte sind bis in die Abendstunden in pausenlosem Einsatz. Über 120 verschiedene Einsatzorte wurden bislang verzeichnet. Zur Unterstützung der örtlichen Feuerwehr wurden auch Einheiten aus Seelscheid und Niederkassel nach Lohmar beordert. In die Hilfsmaßnahmen eingebunden sind auch das Ordnungsamt, der städtische Bauhof, das 'Deutsche Rote Kreuz' und die 'Malteser'. Das in Siegburg stationierte 'Technische Hilfswerk' kümmerte sich um das Auspumpen der Schulkeller.
Aus Heppenberg und Wahlscheid waren zwischenzeitlich drohende Hangrutsche gemeldet worden. Offenbar handelte es sich hierbei "nur" um Geröllabtragungen, der tatsächliche Abgang eines Hangs konnte nicht verifiziert werden. Die Höhe des durch das Unwetter entstandenen Schadens ist derzeit noch nicht absehbar. (cs)
- Die Lohmarer Feuerwehrleute mußten auch das eigene Gerätehaus absichern
- Ein Abschnitt der Jabachtalstraße wurde förmlich unterspült
- Bis einen halben Meter unter dem Radweg wurde das verdichtete Erdreich ausgespült
- Nach dem Abschwellen hinterließ der Jabach Treibgut am Straßenrand