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Autobahn-Rastanlage auf Lohmarer Stadtgebiet geplant

Die stark zunehmende Verlagerung des Warenverkehrs von anderen Verkehrsträgern auf die Straße hat seit langem zu einer Überlastung der Rastanlagen entlang der Bundesautobahnen geführt. LKW-Fahrer müssen bei der Suche nach einem Parkplatz für ihre gesetzlich vorgeschriebenen Lenkzeit-Unterbrechungen sowie Ruhezeiten oftmals vergeblich mehrere überfüllte Rasthöfe anfahren. Zahlreiche schwere Unfälle, bei denen andere Verkehrsteilnehmer auf unvorschriftsmäßig auf Zufahrten und Verkehrswegen der Rastanlagen abgestellte LKW aufgefahren sind, waren schon zu beklagen.

Aus diesen Gründen plant der Bund, die Anzahl der LKW-Stellplätze an den Autobahnen stark zu erhöhen, teils durch den Ausbau vorhandener Rasthöfe, teils aber auch durch Neuanlagen. Der 'Landesbetrieb Straßen NRW' geht davon aus, daß die Anzahl der LKW-Stellplätze allein in Nordrhein-Westfalen bis zum Jahre 2025 von derzeit 5.500 auf 10.500 erhöht werden muß. Die Baukosten jedes einzelnen Stellplatzes inclusive aller Nebenanlagen, zu denen auch der Lärmschutz und die Entwässerung gehören, schlagen mit 30.000 bis 50.000 Euro zu Buche.

Eine Untersuchung aus dem Jahre 2008 ergab einen Fehlbedarf von jeweils 116 LKW-Parkplätzen entlang der Autobahn 3 zwischen der Landesgrenze in Bad Honnef bis zum Heumarer Dreieck in beiden Fahrtrichtungen. In Richtung Norden werden die bestehenden Rasthöfe in Siegburg und im Königsforst (Rösrath) erweitert. Durch den Ausbau soll hier der Großteil der benötigten Stellplätze geschaffen werden.

Um die bestehenden Rastanlagen zu entlasten, ist zudem ein Neubau notwendig, der auf Lohmarer Stadtgebiet entstehen soll. Das bereits unter dem Namen "Rastanlage Sülztal" projektierte Bauvorhaben ist auf dem Gelände der früheren Autobahn-Polizeistation in Höhe des Ortsteil Euelen nahe des Campingplatzes vorgesehen, das derzeit als Lagerfläche für die Autobahnmeisterei genutzt wird. Geplant ist eine sogenannte "PWC-Anlage", das heißt eine unbewirtschaftete Rastanlage mit Parkplätzen und WC, aber ohne Restaurant.

Bereits im vergangenen Jahr wurden Untersuchungen zu den zu erwartenden Luftschadstoff-Immissionen und artenschutzrechtlichen Belangen durchgeführt. Nun läuft das Planfeststellungs-Verfahren, um das notwendige Baurecht zur Umsetzung des Vorhabens zu erlangen. Dieses setzt eine Offenlage der Pläne voraus, die einen Monat lang - vom 06. Juni bis zum 05. Juli - im Lohmarer Stadthaus (Bauaufsichts- und Planungsamt, Zimmer 229) eingesehen werden können. Wie üblich können bei der Bezirksregierung Einwendungen gegen die Planungen erhoben werden, deren Frist am 19. Juli ablaufen wird.

Die konkreten Planungen für die "Rastanlage Sülztal" sehen eine Vergrößerung der bislang von der Autobahnmeisterei genutzten Fläche vor. So soll die Verzögerungsspur des neuen Parkplatzes bereits weit vor der Unterführung unter der Landesstraße 84 beginnen. Nach der direkt hinter der Brücke geplanten Parkplatz-Zufahrt soll unmittelbar entlang der Autobahn eine fünf Meter hohe Lärmschutzwand errichtet werden, die nicht nur für Ruhe auf dem Parkplatz sorgen soll. Auf diese Weise soll auch das Hinterland - trotz des geplanten Parkplatzes - besser vor Verkehrslärm geschützt werden, da der Schall des fließenden Verkehrs zurückgehalten wird.

Hinter dieser Schutzwand ist ein 225 Meter langer Längsparkstreifen für Sonderfahrzeuge wie etwa Schwertransporte geplant. Es schließen sich drei parallel zur Autobahn verlaufende Verkehrswege an, von dessen mittlerem beidseitig die insgesamt 50 LKW-Stellplätze in Schräganordnung abzweigen. Weiter östlich, also abseits der Autobahn, sollen 30 PKW-Parkplätze, darunter zwei für Behinderte, entstehen, die von einem Gehweg eingefaßt werden, an dem auch das WC-Gebäude liegt. Der bislang eher am Rande des Areals liegende Mobilfunk-Mast wird dann inmitten des zukünftig beleuchteten und auch umzäunten Parkplatzes stehen.

Zwischen dem Parkplatz und der Brücke - neben der Einfahrtspur - ist eine ausgedehnte "Regenwasser-Behandlungsanlage" geplant, die das Oberflächenwasser des Parkplatzes vor der Einleitung in die Sülz reinigen soll. Aus Reihen des Stadtentwicklungs-Ausschusses kam Kritik bezüglich des Lärmschutzes auf, es wurden auch bauliche Maßnahmen an den Rändern des Parkplatzes gefordert. Diese, so ein Einwand aus dem gleichen Gremium, wären aber durch die Muldenlage neben der Landesstraße 84 schlecht umsetzbar.

Im Rahmen der jüngsten Sitzung des Stadtrats wurde noch angeregt, zu überprüfen, ob ein Teil der Ausgleichsmaßnahmen für den Eingriff in die Landschaft im Stadtgebiet erfolgen könne. Derzeit ist eine Aufforstung bei Sankt Augustin-Birlinghoven als eine Ausgleichsmaßnahme vorgesehen. Eine zweite ist bereits erfolgt, nämlich der Rückbau einer früheren Panzer-Verladerampe in einem Waldbereich der Wahner Heide.

Das Gelände wird derzeit als Lagerplatz zum Beispiel für Baustellenmaterial genutzt

Die Planung weist jedoch auch ein klares Manko auf, die dem Mißbrauch der bisherigen Dienstzufahrt zu dem Gelände durch Autofahrer geschuldet sein dürfte. Diese von der L 84 abzweigende Behelfszufahrt zur Autobahn soll ersatzlos entfallen, ein Teil der Asphaltstraße renaturiert werden. Der Wegfall dieser Zufahrt hat jedoch negative Auswirkungen in Notsituationen. So wird diese Zufahrt bislang regelmäßig vom Rettungsdienst genutzt, wenn es zu Unfällen im Autobahn-Abschnitt zwischen der Landesstraße 84 und der Anschlußstelle Rösrath kommt.

Bei Wegfall der Behelfszufahrt entstünden den Hilfskräften weite Umwege, weil dann die Anschlußstelle Lohmar (31) im Süden des Stadtgebietes zur Auffahrt auf die Autobahn genutzt werden müßte. Die Lohmarer und Rösrather Feuerwehr nutzen die Behelfszufahrt dagegen nicht, für den betreffenden Abschnitt in Nordrichtung ist noch die Feuerwehr Siegburg zuständig.

Sollte das Bauvorhaben an dieser Stelle realisiert werden, so steht der Zeitraum der Umsetzung in der derzeitig frühen Projektphase noch nicht fest.

Wie schon erwähnt, besteht in Südrichtung der Autobahn 3 ebenfalls ein Fehlbedarf von 116 Stellplätzen für LKW. Hier gibt es nach Angaben des 'Landesbetrieb Straßenbau NRW' das Problem, daß der bestehende Rasthof Königsforst nur geringfügig, der Rasthof Siegburg aufgrund der umgebenden Bebauung gar nicht erweitert werden kann. Aus diesen Gründen wird der Rasthof Logebachtal auf Bad Honnefer Stadtgebiet kurz vor der Landesgrenze derzeit bei einer Vollsperrung umfangreich ausgebaut.

Dies allein wird jedoch nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken. Daher wird auch in dieser Fahrtrichtung zusätzlich ein neuer Standort für eine Rastanlage gesucht. Die Bereiche des Königsforsts und der Aggeraue kommen nicht in Betracht. Untersucht, aber aus verschiedenen Gründen verworfen, wurde auch das zu Troisdorf gehörende Areal im Sülztal gegenüber der Ortschaften Bach und Helmgesmühle. Demnach komme, so die Auskunft des Landesbetriebs, voraussichtlich nur ein Standort südlich des Autobahnkreuzes Bonn / Siegburg in Frage. (cs)

Der in Umbau befindliche Rasthof Logebachtal ist derzeit für die Bauarbeiten gesperrt

25. Mai 2013,
ergänzt am
22. Juni 2013
und am
03. Juli 2013

Der geplante "Rasthof Sülztal", vorne (weiß) die Fahrspuren der Autobahn, rechts unten, mit grauen Schräglinien angedeutet, die Autobahnbrücke der Landesstraße 84 - (Planung und Zeichnung : 'Landesbetrieb Straßen NRW')

 

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