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Die von der Politik favorisierte Realisierung eines Kreisverkehrs an der Kreuzung der Bundesstraße 484 mit der Schiffarther Straße bei Wahlscheid ist derzeit nicht absehbar. Der zuständige 'Landesbetrieb Straßen NRW' sieht keine Grundlage für eine solche Umbaumaßnahme, die mit rund 800.000 Euro veranschlagt wird. Es handele sich der Definition nach nicht um eine Unfallhäufungsstelle. Maßnahmen wären erst dann nötig, wenn die aus mehreren Behörden zusammengesetzte Unfallkommission des Kreises die Erfordernis eines Kreisverkehrsplatzes sehen würde. Aber auch dann wäre keine kurzfristige Umsetzung möglich, sondern es würde die Aufnahme in die Priorisierungsliste für Baumaßnahmen erfolgen. Dies bedeutet eine jahrelange Wartezeit.
Auch die geforderte Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf der B 484 ist fraglich, das Straßenverkehrsamt des Kreises bewertet dies negativ, eine Antwort der Bezirksregierung stehe noch aus. Ebenfalls gewünschte festinstallierte "Starenkästen" lehne der Kreis aus rechtlichen Gründen ab. Darüber informierte der Beigeordnete Michael Hildebrand die Mitglieder des Bau- und Verkehrs-Ausschusses in dieser Woche.
Die Begründung, warum eine Festlegung von Tempo 50 nicht möglich sei, widerlegten die Ausschuß-Mitglieder mit einem Beispiel aus der Nähe : Auch in Höhe des Ortsteils Agger gilt diese Höchstgeschwindigkeit auf der B 484, obwohl auch dort nicht beide Straßenseiten bebaut sind. Daher soll weiter darauf gedrängt werden, das zulässige Tempo zu reduzieren. Ein zuvor ebenfalls diskutiertes grundsätzliches Verbot der Einfahrt in den östlichen Teil der Schiffarther Straße wurde dagegen verworfen.
Im Fokus blieb weiterhin die Verkehrsinsel der Querungshilfe auf der Nordseite der Kreuzung. Durch ihre Lage bleibt nur wenig Aufstellfläche für aus Richtung Overath kommende Linksabbieger in die Schiffarther Straße. Die Forderung lautet, diese zu entfernen, um eine Linksabbiegerspur zu schaffen. Eine schlichte Verlagerung der Insel zur Südseite der Kreuzung ist allerdings auch problematisch. Daran erinnerte Eberhard Temme (CDU), der daher darauf drängte, daß hier vor teuren baulichen Maßnahmen nur eine provisorische Querungshilfe angelegt wird. Es lägen mangels einer Verkehrszählung noch keinerlei Informationen darüber vor, von welcher Fahrtrichtung aus mehr Linksabbieger auftreten.
So beschloß der Ausschuß bei Enthaltung der FDP, den Abbau der Insel im Norden und die Errichtung einer (provisorischen) Querungshilfe im Süden zu fordern. Darüber hinaus soll der von Wahlscheid kommende Gehweg auf der Südseite der Schiffarther Straße, zunächst ebenfalls als Provisorium, bis zur Bundesstraße verlängert werden, um die einzurichtende Querungshilfe anzubinden. (cs)
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28.02.2013 : Viele Vorschläge zur Entschärfung der Schiffarther Kreuzung