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Umstrittener Bau eines Pferde-Pensionsstalls bei Krahwinkel

Der schon eingeebnete Bauplatz des Stallgebäudes im Norden von Krahwinkel

Für reichlich Zündstoff sorgte in der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungs-Ausschusses ein Bauvorhaben auf dem Breidter Rücken. Wie schon vor einigen Jahren bei dem großen Stallgebäude nahe Halberg ist es das Thema Pferde, das die Gemüter erregt - und das über die Parteigrenzen hinweg. Grund ist ein Pensionsstall für zehn Pferde, der am Waldrand nördlich von Krahwinkel errichtet werden soll. Anwohner befürchten die Zerstörung der Aussicht, Verkehrs- und Geruchsbelästigungen.

Der Unmut richtete sich dabei gegen die Stadtverwaltung und den Gesetzgeber. Erst die Anlieger machten die gewählten Vertreter auf die bereits laufenden Bauarbeiten aufmerksam. Im sonst streng vor Bebauung geschützten Außenbereich wurde das abschüssige Gelände durch Abtragung beziehungsweise Aufschüttung eingeebnet und mit einer Schotterschicht bedeckt. Die Zufahrt zu dem Plateau erfolgt über einen zunächst asphaltierten, dann unbefestigten Wirtschaftsweg.

Hier soll ein 280 Quadratmeter großes Stallgebäude mit umliegenden Nebenanlagen und Paddocks entstehen, die die Gesamtfläche auf rund 600 Quadratmeter vergrößern. Die Halle, die zehn Pferden in Boxen Platz bieten soll, wird am First des Giebels eine Höhe von 7,20 Meter erreichen. Die Stadtverwaltung bezeichnete den Eingriff in das Landschaftsbild in der Sitzungsvorlage als eine Beschränkung auf das "notwendige und verträgliche Maß".

Die Ausschußmitglieder sahen dies gänzlich anders. Man fühlte sich durch den Bau in die freie Landschaft überrascht. Die Verwaltung hatte die Fraktionen über das von ihr genehmigte Vorhaben nicht unterrichtet. Doch nicht nur die Informationspolitik, auch das Bauvorhaben selbst steht in der Kritik.

"Wir hätten dem an dieser Stelle widersprochen", betonte Charly Göllner (Bündnis 90 / Die Grünen). Der Reitsport könne nicht auf die gleiche Stufe der Privilegierung gestellt werden wie die Erzeugung von Lebensmitteln : "Das ist kein Landwirt, sondern ein Gewerbebetrieb." Horst Krybus (CDU) pflichtete dem bei : "Bei diesem Projekt habe ich meine Probleme, hier steht keine Landwirtschaft hinter. Das Ding ist da fehl am Platze." Rudi Schmelzer (SPD) nannte das Vorhaben ein "Hobby, das mit beruflicher Facette geschmückt worden ist".

Bürgermeister Wolfgang Röger gab an, daß es sich für die Bauaufsicht um ein relativ kleines Gebäude handele. Die im Vorfeld erfolgte Genehmigung durch das Bauamt sei korrekt. Es handele sich um einen landwirtschaftlichen Betrieb im Sinne des Gesetzes, daher liege die Planungshoheit nicht bei der Stadt. Es sei keine andere Entscheidung möglich gewesen.

Seitens der Ausschußmitglieder wurde eine Änderung der Zuständigkeitsordnung angekündigt, damit derartige Bauvorhaben nicht nur in der Verwaltung, sondern vom Ausschuß behandelt werden müssen. Zudem wurde eine Gesetzesänderung gefordert, um derartigen Bauvorhaben die Legalität zu entziehen. Sonst sei zu befürchten, daß die Ansiedlung weiterer Betriebe nicht zu verhindern wäre. "Wo ist die Obergrenze ?" blieb eine offene Frage. (cs)

 

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10. September 2012


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