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Das Schicksal der baufälligen Aggerbrücke bei Kreuznaaf ist noch unklar, dasjenige der Holzbrücke zwischen Wahlscheid und Schiffarth aber nun besiegelt. Die im November 2010 bei Hochwasser durch Treibgut schwer beschädigte und seither provisorisch instandgesetzte Brücke (wir berichteten) wird abgerissen. Der Planungs- und Verkehrs-Ausschuß des Rhein-Sieg-Kreises beschloß in der vergangenen Woche einen Neubau in Holz-Beton-Verbundbauweise an gleicher Stelle. Die Kreisverwaltung ist zuständig, da über die Brücke die Kreisstraße 39 verläuft.
Dem zuständigen Ausschuß lagen zwei Entwürfe des Lohmarer Ingenieurbüro Miebach zur Entscheidung vor. Die Brücken-Spezialisten hatten eine reine Holzkonstruktion in Form einer flachen Bogenbrücke sowie eine Deckbrücke in Kombination aus Holz und Beton für die Aggerquerung entworfen. Den Zuschlag erhielt die zweitgenannte Variante. Hauptunterschied zur bisherigen Brücke ist, daß der Neubau ohne Pfeiler in der Flußmitte auskommen wird und damit weit weniger anfällig für Treibgut ist.
Der Entwurf mit einem elegant geschwungenen Unterbau aus blockverleimtem Brettschichtholz und einer Betonauflage mit Asphaltbelag sieht eine Gesamtlänge von 39 Metern mit einer Spannweite von gut 28 Metern vor. Dadurch stehen die beiden Zwischenauflager - von starkem Hochwasser abgesehen - außerhalb des Flußbetts am Ufer.
Neuerungen und gleichzeitig Verbesserungen verspricht auch der Querschnitt der Brücke, der um rund zwei Meter breiter ausfällt als beim Vorgänger. Dies ermöglicht, die Fahrbahnbreite von 3 Metern auf 3,50 Meter zu verbreitern. Außerdem ist ein separater Gehweg von einem Meter Breite auf der Südseite eingeplant, der im Gegensatz zum heutigen Zustand die gleichzeitige Benutzung durch Fahrzeuge und Fußgänger erlaubt.
Wie gewohnt soll auch die neue Brücke bezüglich der Tonnage begrenzt sein, so daß die Kreisstraße auch künftig für den Schwerlastverkehr nicht zur Verfügung steht. Durch ihr flaches Profil beeinträchtigt sie zudem das Landschaftsbild nicht.
Die voraussichtlichen Baukosten werden mit 440.000 Euro veranschlagt, der von der Finanzierung abhängige Baubeginn wird noch vage mit 2013 / 2014 angegeben. Dafür wird der spätere Instandhaltungs-Aufwand als gering gewertet. Grund sei die vor Witterungseinflüssen geschützte Tragwerkskonstruktion. Im Falle der derzeitigen, noch sichtlich beschädigten Holzbrücke würden dagegen regelmäßige Instandsetzungs-Arbeiten hohe Aufwendungen erfordern. Der neuen Brücke wird eine rechnerische Lebensdauer von rund 70 Jahren vorausgesagt. (cs)
Konstruktions-Zeichnungen und Fotomontagen mit freundlicher Genehmigung des Ingenieurbüro Miebach, Lohmar, www.ib-miebach.de .