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Rund 30 Stunden lang hielt ein havarierter Sattelzug Einsatzkräfte in wechselnden Beteiligungen auf der Autobahn 3 in Atem. Am Freitagnachmittag gegen 17 Uhr war der 40-Tonner aus Richtung Köln kommend rund 500 Meter nach Passieren der Lohmarer Stadtgrenze in Höhe der Burg Sülz allmählich vom rechten Fahrstreifen auf die Standspur auf dann auf das Bankett geraten. In der Folge durchbrach der LKW die Leitplanke, pflügte eine tiefe Spur in den Grünstreifen, geriet in Schräglage und stürzte auf eine zwei Meter tiefer gelegene Weide, die zum Troisdorfer Stadtgebiet gehört. Gemäß ersten Informationen soll den Fahrer ein plötzliches Unwohlsein befallen haben, nach dem Unfall wurde er verletzt zu einem Krankenhaus gebracht.
Die aufgrund eines Parallel-Einsatzes der sonst für die Autobahn zuständigen Siegburger Feuerwehr angeforderten Kameraden aus Lohmar konnten wieder einrücken, da auch Kölner Feuerwehrleute zur Unfallstelle beordert worden waren. Sie führten die üblichen Vorsichtsmaßnahmen wie das Abklemmen der Batterien des LKW durch. Auch der Dieselkraftstoff wurde aus den unbeschädigten Tanks abgepumpt.
Als aufwendig erwies sich die Bergung des aus Griechenland stammenden Kühltransporters, der - aus den Niederlanden kommend - mit 18 Tonnen Schlachtfleisch beladen war. Noch am Freitagabend räumten Mitarbeiter eines Bergedienstes die in schweren Kartons abgepackten und für eine griechische Supermarkt-Kette bestimmten Lebensmittel in ein zuvor angefordertes Ersatzfahrzeug, das gegen 21 Uhr am Unfallort eintraf.
Für einen Großteil der Ladung, und zwar die unverpackt aufgehangenen Schweinehälften, mußte zunächst ein Veterinär die Unbedenklichkeit der Weiterverwendung attestieren. Aus diesem Grund mußten die Arbeiten bis zum nächsten Morgen unterbrochen werden. Beginnend am Samstagvormittag dauerte das nun von Kräften des 'Technischen Hilfswerks' aus Köln-Porz durchgeführte Umladen der Ware bis zum Spätnachmittag.
Erst am Abend konnte der nun leere Sattelzug mit Hilfe der Seilwinden zweier LKW-Abschleppwagen und vier großen aufblasbaren Hebekissen aufgerichtet werden. Ein Kranwagen sicherte das Gespann gegen ein Wiederumstürzen, während eines der Spezialfahrzeuge den Sattelzug Schritt für Schritt rückwärts auf den Asphalt zurückzog. Die blockierten Bremsen des Havaristen sorgten dabei mehrmals für Verzögerungen.
Am Freitag verblieben für den Verkehr auf der Autobahn zwei Fahrspuren, am Samstag mußte der Durchgangsverkehr auf nur einen Fahrstreifen beschränkt werden, eine Vollsperrung konnte auch während der eigentlichen Bergung vermieden werden. Dennoch kam es zu einem teils mehrere Kilometer langen Rückstau. Immer wieder verhinderten schaulustige Autofahrer durch ein Passieren der Unfallstelle im Schritttempo einen permanenten Abfluß des Verkehrs. (cs)
23. Januar 2010,
ergänzt am
24. Januar 2010
In gerader Linie steuerte der LKW von der Autobahn
Eine Ballonleuchte wird zur Ausleuchtung der Unfallstelle aufgestellt