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Neue Erkenntnisse liegen im Fall der Brandkatastrophe auf dem Campingplatz im Ortsteil Peisel an der Agger vor. Nach Abschluß der Obduktion am Gerichtsmedizinischen Institut Bonn steht die Identität der beiden getöteten Personen mit hoher Wahrscheinlickeit fest. Demnach handelt es sich um einen 44-jährigen Mann und seine 41-jährige Lebensgefährtin, die beide aus Siegburg stammen. Letzte Zweifel sollen noch ausstehende Blut-Vergleichsuntersuchungen mit leiblichen Verwandten ausräumen. Spekulationen über eine mögliche Schwangerschaft der Frau wurden nicht bestätigt.
Traurige Gewissheit herrscht bereits darüber, daß beide Opfer einen qualvollen Tod erlitten und nicht etwa zuvor durch eine Rauchvergiftung im Schlaf starben. Als Todesursache wurden jeweils Formen der Hitzeeinwirkung festgestellt. Wichtig ist die Feststellung, daß beide Personen bei Brandausbruch noch lebten, dafür, daß damit eine denkbare Brandlegung als Vertuschung eines Tötungsdeliktes ausgeschlossen werden kann. Weiterhin untersucht wird jedoch die eigentliche Brandursache. Fachleute des Kreispolizeibehörde und Sachverständige des Landeskriminalamtes haben den Brandort bereits untersucht. Er wird derzeit noch auf mögliche Spuren von Brandbeschleunigern überprüft.
Auch Tage nach der Feuerhölle auf dem Campingplatz in Peisel stehen viele der Platz-Bewohner, die hier trotz klirrender Kälte überwintern, noch immer unter Schock. Eine junge Frau, die mit ihrem Lebensgefährten nur knapp zehn Meter Luftlinie entfernt vom Explosionsort lebt, erlebte das Drama so : "Plötzlich gab es einen gewaltigen Knall, noch viel intensiver, als wenn ein Flugzeug die Schallmauer durchbricht. Mein Freund und ich stürzten sofort aus unserem Wagen - da sahen wir auch schon riesige Flammen, die bis hoch in die Bäume loderten. Wir und die anderen um uns herum holten sofort unsere Hand-Feuerlöscher und versuchten verzweifelt den Brand zu löschen. Andere brachten ihre Gasflaschen aus der Gefahrenzone in Sicherheit.
Obwohl die Füllungen von etwa zehn bis zwölf Löschern in die Flammen gehalten wurden, waren alle unsere Bemühungen, das Feuer zu bekämpfen, vergeblich. Dann fing ich an zu weinen, wie auch die meisten anderen um mich herum, und habe mich schließlich weggedreht. Es war einfach zu schlimm, ich konnte es nicht mehr mitansehen. In unseren Wagen durften wir nach Eintreffen von Feuerwehr und Polizei zunächst aus Sicherheitsgründen nicht zurück. Schließlich wurde noch in der Nacht die Camping-Gaststätte aufgeschlossen - so konnten wir uns wenigstens dort etwas aufwärmen.
Später erfuhren wir dann, dass die Feuerwehr am Brandort die Leichen von zwei unserer Nachbarn gefunden hat. Schrecklich ! - Ich kannte die beiden Opfer zwar nicht näher, erinnere mich aber, dass die Frau so um die 30 Jahre alt und offenbar gehbehindert war, da sie ein Bein nach sich zog. Andere Campingplatz-Bewohner erzählten, dass sie schwanger gewesen sei." (cs/lö)