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Zu lebhaften Diskussionen in den zuständigen politischen Ausschüssen führte der geplante Neubau eines Bolzplatzes nahe der Grundschule und dem Kunstrasen-Sportplatz im Süden Neuhonraths. Anlieger lehnten das Vorhaben ab, weil sie befürchten, daß das zusätzliche Spielfeld den derzeitigen, unerwünschten Treffpunkt für Jugendliche im Wendehammer der Krebsaueler Straße und auf dem Schulhof nur noch fördere. Von Lärmbelästigungen und Sachbeschädigungen wurde in der Vergangenheit berichtet.
Eine andere Initiative bevorzugte aus ganz anderen Beweggründen die Sanierung des bisherigen Bolzplatzes am Maarweg unterhalb des Kirchbergs. Dieser wegen seiner Nässe oftmals unbespielbare Platz läge im Ortskern und böte sich für den Aufenthalt der Dorfjugend viel besser an als ein neuer an der Perepherie. Die schnellere Erreichbarkeit und die Sozialkontrolle durch Anwohner wurden als Argumente für den alten Platz angeführt. Zudem wurde befürchtet, daß der neue Platz von der benachbarten Ganztags-Grundschule und den Fußballern des 'Wahlscheider SV' so sehr in Beschlag genommen wird, daß für die Kinder des Ortes kein Raum mehr bleibt.
'CDU' und 'Bündnis 90 / Grüne' sprachen sich im Haupt- und Finanz-Ausschuß, der letztendlich zu entscheiden hatte, für den Neubau des Platzes an der Schule aus, stellten aber klar, daß sie das alte, in städtischem Besitz befindliche Gelände am Maarweg nicht aufgeben oder gar bebauen lassen wollten. 'SPD' und 'FDP' bevorzugten dagegen die grundlegende Sanierung des alten Platzes im Ort, was eine neue Drainage erfordern würde. Diese Sanierung ist nach Kalkulationen der Verwaltung mit 70.000 Euro deutlich teurer als der Neubau am Ortsrand mit 40.000 Euro
Bürgermeister Wolfgang Röger gab zusätzlich zu bedenken, daß am alten Standort der Lärm-Emissionsschutz nicht gegeben sei. Eine Stillegung sei im Falle von Anwohnerklagen jederzeit möglich, weswegen hohe Investitionen hier nicht verantwortbar seien. Der neue Standort sei der geeignetere, an dem Bolzen und Austoben niemanden stört. Hier sind auch Synergien durch eine Mehrfachnutzung der Anlage durch Freizeitkicker, die Kinder der Offenen Ganztagsgrundschule und Sportverein gegeben.
Letztendlich setzten sich die Befürworter des neuen Platzes durch, der Beschluß hierfür fiel - bei Enthaltung der 'SPD'-Fraktion - sogar einstimmig. Der neue Platz soll im Gegensatz zum benachbarten Sportplatz frei zugänglich sein. Gegen den Bau von Unterstellmöglichkeiten sprach sich der Ausschuß unisono aus, um keinen Anreiz für einen abendlichen Jugendtreffpunkt zu bieten. Gleichzeitig soll aber auch der bisherige Bolzplatz und Spielplatz am Maarweg erhalten bleiben. Statt einer kostenaufwendigen Grundsanierung sind künftig jedoch nur landschaftspflegerische Arbeiten vorgesehen. (cs)